Im Mittelpunkt von Predictive Maintenance steht eine intelligente, datenbasierte Heizungssteuerung, die in Echtzeit auf veränderte Bedingungen reagiert. Maschinelles Lernen ermöglicht es, Wartungsbedarfe frühzeitig zu erkennen und Störungen proaktiv zu vermeiden. So werden nicht nur Kosten reduziert, sondern auch wertvolle Ressourcen geschont – ein zukunftsweisender Schritt im Sinne der Nachhaltigkeit.
Vorausschauend wirtschaften – mit intelligenter Technik
Ein besonderer Vorteil der neuen Technologie liegt in der optimierten Nutzung des Erhaltungs- und Verbesserungsbeitrags (EVB). Durch die kontinuierliche Analyse von Betriebsdaten können Maßnahmen gezielter gesetzt werden. Ineffiziente Prozesse und unnötige Reparaturen können so vermieden werden. Gleichzeitig wird die transparente und nachhaltige Verwendung des EVBs gefördert. Auch die Betriebskosten können mithilfe der digitalen Steuerung deutlich gesenkt werden – sowohl auf gesamtwirtschaftlicher Ebene als auch für einzelne Haushalte. Die eingesetzte Lösung ist dabei intuitiv bedienbar und wurde so konzipiert, dass sie für alle Nutzergruppen – von der Hausverwaltung bis zu den Bewohner:innen – verständlich und zugänglich ist.
Erfolgreiche Umsetzung in ersten Wohnhausanlagen
Bereits heute ist Predictive Maintenance beim ÖSW gelebte Praxis. In den Bestandsprojekten Puchsbaumplatz, Neilreichgasse, Bechardgasse und Rugierstraße wurden lernfähige Systeme zur Heizungssteuerung implementiert – mit überzeugenden Ergebnissen:
Der Heizenergieverbrauch konnte ohne zusätzliche thermische Sanierungen um bis zu 32 Prozent gesenkt werden.
Gleichzeitig wurden deutliche CO₂-Einsparungen erzielt und ein wichtiger Beitrag zu den Nachhaltigkeitszielen geleistet
Effizientere Wartung durch Echtzeit-Monitoring und frühzeitige Fehlererkennung
Steigerung des Wohnkomforts durch gleichmäßigere Wärmeverteilung
Umgesetzt wurde das innovative Heizsystem in enger Zusammenarbeit mit dem Wiener Technologie-Start-Up Wohnio (www.wohnio.com). Die Lösung basiert auf einer zentralisierten digitalen Steuerung, die sich mit unterschiedlichen Heizsystemen – wie Fernwärme, Wärmepumpe oder Gaszentralheizung – kombinieren lässt. Die Installation erfolgt minimalinvasiv und ohne Eingriffe in die Wohnungen. Ein digitaler Zwilling der Heizungszentrale ermöglicht die Fernwartung und eine schnelle Reaktion auf potenzielle Probleme. Zusätzlich wurde ein umfassendes Energie-Monitoring-System integriert, das Verbrauchswerte in Echtzeit erfasst und unter anderem für ESG-Reporting, CO₂-Strategien und optimierter Grundlastberechnungen bei Heizungsumrüstungen genutzt wird.
Angesichts der positiven Ergebnisse plant das ÖSW, Predictive Maintenance schrittweise auf den gesamten Gebäudebestand auszuweiten. Für 2025/2026 ist so etwa bereits die Optimierung von 18 Objekten mit rund 1.280 Wohneinheiten und etwa 90.000 m² Wohnnutzfläche geplant. Die Zusammenarbeit mit Wohnio wird dabei konsequent fortgesetzt. Ziel ist es, durch intelligente Technologien nicht nur ökologische und wirtschaftliche Vorteile zu realisieren, sondern auch langfristig die Lebensqualität in ÖSW-Wohnhäusern weiter zu steigern.