Der Wiener Büromarkt war in den letzten Jahren durch eine eingeschränkte Neubautätigkeit geprägt. Die langjährige Zurückhaltung bei Fertigstellungen hat zu einem begrenzten Angebot an hochwertigen Erstbezugsflächen in Top-Lagen geführt. Die Folge: Eine historisch niedrige Leerstandsrate von nur 3,3 Prozent – ein Wert, der aktuell lediglich mit Paris vergleichbar ist. In den besten Lagen Wiens, insbesondere in der Innenstadt und rund um den Hauptbahnhof, hat diese Angebotsknappheit zu einem klaren Nachfrageüberhang geführt. Steigende Mietpreise sowie rückläufige Incentives sind die logische Konsequenz dieser Entwicklung.
„Die Aussichten für das Jahr 2025 sind jedoch erfreulich. Schon 2024 konnte das Fertigstellungsvolumen mit rund 90.700 m² nahezu verdoppelt werden – für das laufende Jahr wird mit einem weiteren Anstieg auf ca. 111.000 m² gerechnet“, erklärt Michael Ehlmaier, Geschäftsführender Gesellschafter von EHL Immobilien. „Diese Zunahme an modernen Neubauflächen bringt frischen Schwung auf den Markt und trägt zur Entspannung der angespannten Angebotssituation bei.“
„Die neuen Projekte überzeugen nicht nur durch moderne Architektur, sondern auch durch höchste Ansprüche an Ausstattungsqualität, Energieeffizienz und Nachhaltigkeit. Zu den prominentesten Entwicklungen zählen das LeopoldQuartier Office, Central Hub im TwentyOne, Vienna TwentyTwo, enna, the-work-life-building und das CARRÉ Muthgasse“, analysiert Stefan Wernhart, Geschäftsführer der EHL Gewerbeimmobilien GmbH.
Die neuen Projekte ermöglichen es Unternehmen, moderne und flexible Arbeitswelten an erstklassig angebundenen Standorten zu realisieren. Dabei orientieren sich die Konzepte zunehmend an den Standards der Wohn- und Hotelleriebranche und lösen sich von traditionellen Bürostrukturen. Mit dem steigenden Angebot an innovativen Flächen wird nicht nur dem Nachfrageüberhang begegnet – es wird auch ein zukunftsfähiger Standard für den Wiener Büromarkt gesetzt.
Der Investmentmarkt wird derzeit ebenfalls von der turbulenten wirtschaftspolitischen Situation in Europa und der vergleichsweise langsamen BIP-Entwicklung im Gegensatz zu den USA und China beeinflusst. Diese Faktoren führen derzeit oft zu verzögerten Investitionsentscheidungen seitens der Investoren. Auch der österreichische Investmentmarkt ist davon betroffen. Nachdem das Transaktionsvolumen in den Jahren 2023 und 2024 signifikant gesunken ist, zeigt sich seit Jahresbeginn jedoch eine leichte Trendwende. Das Investoreninteresse und die Prüfungsaktivität kehren langsam zurück, sodass für das Jahr 2025 eine deutlich steigende Transaktionstätigkeit erwartet wird – auch wenn dies in den Volumenszahlen noch nicht ablesbar ist.
Den EHL-Büromarktbericht Wien | Frühjahr 2025 können Sie unter ehl.at/bmb herunterladen oder unter ehl.at/research kostenlos in gedruckter Form bestellen.