Klinik der Zukunft: Zwischen steigender Nachfrage nach Gesundheitsversorgung und Umweltmanagement

Die Nachfrage nach Gesundheitsversorgung steigt genauso wie die Kosten im und die Ansprüche an das Gesundheitswesen. Letztere vor allem hinsichtlich medizinischer Leistungen, Gebäude und Komfort. Zugleich sind Klinikbetreiber in Österreich gefordert, nicht nur teils veraltete Infrastrukturen zu erneuern, sondern dabei auch Maßnahmen zur Optimierung der Energieeffizienz und für einen generell nachhaltigen Klinikbetrieb umzusetzen.

Lovrenc Cvetko, Gerald Herndlhofer, Jürgen Zimmermann, Michael Purgstaller, Alexander Galvan (alle Drees & Sommer) am Rande des Fachkongresses „Die Klinikimmobilie der nächsten Generation“ in Wien.

© Drees&Sommer

3,3 Milliarden Investment, sieben Kliniken, neun Pflegeanstalten: Als größter Gesundheitsdienstleister Österreichs führt der Wiener Gesundheitsverbund (WIGEV) derzeit das größte Modernisierungsprogramm seiner Geschichte durch. Die bauliche Infrastruktur sämtlicher Gesundheitseinrichtungen der WIGEV, die teilweise 100 Jahre und älter sind, soll bis 2040 auf den neuesten Stand gebracht werden. Mit diesem Schritt bereitet man sich auf zukünftige Herausforderungen vor. Denn laut Wiener Gesundheitsbund werden 2040 rund zwei Mio. Menschen in Wien leben von denen rund 20 Prozent älter als 65 Jahre sein werden. Die Nachfrage nach Spitalsleistungen wird dementsprechend steigen. 

Die Modernisierung der Infrastruktur soll im Vollbetrieb ohne Einschränkungen für Patient:innen und Personal erfolgen und in jeder Hinsicht nachhaltig: nach ökologischen, ökonomischen und sozialen Gesichtspunkten. Konkret bedeutet dies vor allem eine flexible Bauweise, um auf zukünftige Veränderungen, beispielsweise auf Neuerungen in der Medizintechnik rasch reagieren zu können, eine Optimierung der Energieeffizienz, die Implementierung von Kreislaufwirtschaft und eines agilen Umweltmanagements. 

Herausforderungen nehmen zu

„Der Bau einer Klinik war schon bisher auf Grund der hohen Komplexitäten eine große Herausforderung“, erklärt Gerald Herndlhofer von Drees & Sommer Österreich. „Mit der Energiewende, den Ansprüchen eines nachhaltigen Klinikbetriebs in allen Bereichen und den generell steigenden Anforderungen nehmen die Herausforderungen in allen Bereichen zu“, erklärt Jürgen Zimmermann, Organisator des alljährlichen Wiener Fachkongresses „Die Klinikimmobilie der nächsten Generation“ und Associate Partner von Drees & Sommer SE. 

„Dies erfordert einen 360-Blick auf alle Bereiche vom Planen und Bauen bis hin zum Betreiben und darüber hinaus, nämlich dem Abbruch am Ende des Lebenszyklus eines Gebäudes und eines Gebäudeteils.“ Wie weit die Themen bei Klinikprojekten reichen, zeigt etwa die Neugestaltung der Klinik Ottakring, bei der auch die Themen Biodiversität und Artenschutz am Klinikareal eine Rolle spielen.

Um alle notwendigen Blickwinkel auf solche Projekte zusammenzuführen, braucht es ein effizientes und kollaboratives Planen - beispielsweise mit Building Information Modeling (BIM). „Die Komplexität in Healthcare-Projekten steigt enorm, genauso wie der Termindruck, der Druck den laufenden Betrieb einer Klinik dabei immer aufrecht zu erhalten und die Dichte an Informationen. Daher ist es unter diesen Rahmenbedingungen unsere größte Aufgabe, die Kompliziertheit so gut es möglich ist, herauszunehmen“, betont Arnold Schmitzer, von Drees & Sommer. 

„Mit BIM können wir Unmengen an Projektdaten in einer Umgebung zusammenführen. Jedoch ist es viel wesentlicher, den Projektbeteiligten mit einem gut strukturierten Datenmanagement jeweils nur jene Informationen bereitzustellen, die sie auch wirklich brauchen. So legen wir die Basis für effizientere Planungs- und Bauprozesse sowie einem effizienteren Gebäudebetrieb. Zudem können wir so den ökologischen Fußabdruck von Gebäuden minimieren und diese nachhaltiger und ressourcenschonender gestalten.“

Maximale Kostensicherheit

„Bei all diesen großen Herausforderungen, die bei der Neugestaltung von Kliniken heute bewältigt werden müssen, liegt eine der Größten darin, die Kosten sauber zu planen und einzuhalten“, betont Schmitzer. „Dies wurde mit den Folgen der Teuerungskrise oder des Kriegs in der Ukraine zuletzt nicht gerade leichter. Entscheidend sind jedoch eine möglichst frühzeitige Integration der Nutzer:innen und Betreiber:innen einer Klinikimmobilie mit maximaler Transparenz, ein professionelles Kostenmanagement auf Basis von Markt-Know-how und entsprechenden Erfahrungen aus anderen Großprojekten und der Einsatz von Lean-Baumanagement-Methoden.“ Bei all der zunehmenden Komplexität in der Realisierung von Krankenhäusern, hat sich an diesem Grundsatz nichts geändert, betonen Herndlhofer und Schmitzer.

Drees & Sommer SE

Obere Waldplätze 13, 70569 Stuttgart

Noch keine Beschreibung vorhanden.

Unternehmen

Produkt/Leistung

Jetzt Bewerten Pressemeldungen Öffentliche Seite

04.07.2025

»Die Schwerkraft gilt auch für die Immobranche«

Im Interview erzählt Thomas G. Winkler, was seine beste Entscheidung als CEO der UBM Development war und davon, was er heute anders machen würde. Er erklärt, warum am Baustoff Holz kein Weg vorbeiführt und verrät, welche Vision ihn antreibt und welche Branche ihn reizen würde, wenn ihn sein Karriereweg nicht zur UBM geführt hätte.

03.07.2025

Ausbildungslücken in der Architekturbranche – Marc Höhne über Nachhaltigkeit und Digitalisierung im Fokus

Die gegenwärtigen Herausforderungen in der Architekturausbildung offenbaren signifikante Defizite in den Bereichen Nachhaltigkeit und Digitalisierung – zwei Schlüsselkompetenzen, die für die zukunftsorientierte Entwicklung der Branche unerlässlich sind. Marc Guido Höhne, seit 2022 Geschäftsführer innerhalb der internationalen DELTA Gruppe und verantwortlich für den Bereich „Integrale Beratung", identifiziert in einem exklusiven Interview wesentliche Handlungsfelder, die dringend einer Reform bedürfen.

02.07.2025

Weiter gedacht … Franz Kafka, die Projektentwicklung und 2027

Da es hin und wieder Anfragen in der Redaktion gibt, warum wir auf der Immobilien-Redaktion zum Beispiel auch Spatenstiche von Wohnobjekten veröffentlichen, später über die Dachgleiche berichten und dann noch, wenn sie fertiggestellt sind, hier der Grund:

Dieser Inhalt:
  • Erschienen am:
    30.05.2024
  • um:
    11:00
  • Lesezeit:
    3 min
  • Bewertungen und Kommentare:
    0
  • Jetzt bewerten

Newsletter Abonnieren

Abonieren Sie unseren täglichen Newsletter und verpassen Sie keine unserer redaktionellen Inhalte, Pressemeldungen, Livestreams und Videos mehr.

Bitte geben Sie Ihren Vor- und Nachnamen ein, es sind exakt 2 Worte beginnend mit Großbuchstaben erlaubt.

Vielen Dank! Ihre Daten wurden gespeichert. Damit Ihre Anmeldung gültig wird klicken Sie bitte den Link in dem Bestätigungsmail das wir Ihnen gesendet haben.

Werbung

Das Immobilien-Redaktion Unternehmen der Woche 26/2025

Wir Gratulieren Enteco Concept GmbH zu erreichten 24 Punkten!

Enteco Concept GmbH

Burggasse 104, 1070 Wien

Enteco ist eine Immobilien-Marketingagentur aus Wien mit Schwerpunkt Digital Marketing. Wir beschäftigen uns mit der Digitalisierung der Immobilienbranche.

Unternehmen

Produkt/Leistung

Profil News

Platz 2

ARE Austrian Real Estate GmbH

Trabrennstraße 2B, 1020 Wien

Mit einem Portfolio von 582 Bestandsliegenschaften und rund 35 Projekten in Entwicklung zählt die ARE Austrian Real Estate zu den größten österreichischen Immobilienunternehmen. Eine ihrer Kernkompetenzen ist die Entwicklung zukunftsweisender Stadtteile und Quartiere mit durchdachter Infrastruktur. Bei der Bewirtschaftung ihres breitgefächertes Portfolio an erstklassigen Büro-Objekten setzt die ARE auf kontinuierliche Bestandsoptimierung und individuelle Nutzungskonzepte mit bestmöglichem Service für ihre Kund*innen. Höchste Nachhaltigkeitsstandards und das Bekenntnis zum Klimaschutz stehen dabei stets im Zentrum des Wirtschaftens.

Unternehmen

Produkt/Leistung

Profil News

Platz 3

aspern Die Seestadt Wiens

Seestadtstraße 27, 1220 Wien

aspern Die Seestadt Wiens ist eines der größten Stadtentwicklungsgebiete Europas. Bis in die 2030er Jahre entsteht im Nordosten Wiens – im dynamischen 22. Wiener Gemeindebezirk – eine Stadt mit Herz und Hirn, in der das ganze Leben Platz hat. In mehreren Etappen werden hochwertiger Wohnraum für mehr als 25.000 Menschen und über 20.000 Arbeits- und Ausbildungsplätze entstehen. Auf dem Fundament von innovativen Konzepten wächst ein nachhaltiger Stadtteil, der hohe Lebensqualität mit dynamischer Wirtschaftskraft verbindet.

Unternehmen

Produkt/Leistung

Profil News