Investmentmarkt Deutschland: Doppelte Dysbalance

In einem aktuellen Market in Minutes (MiM) hat Savills auf den Investmentmarkt für Gewerbeimmobilien in Deutschland im Januar geblickt. Der Markt hat zwar die Talsohle hinter sich gelassen hat, verlässt diese aber nur wenig schwungvoll.

© Savills

Im Januar belief sich das Transaktionsvolumen am Investmentmarkt für Gewerbe- und Wohnimmobilien auf knapp 2,1 Mrd. Euro. Das ist gemessen am Durchschnitt der letzten zwölf Monate nicht viel (ca. 2,8 Mrd. Euro), aber immerhin der umsatzstärkste Januar der letzten drei Jahre. Gleichwohl fiel die Zahl der von Savills registrierten Transaktionen mit gut siebzig selbst für einen Januar niedrig aus. Insofern bleibt Savills bei der schon im vergangenen Jahr mehrfach geäußerten Auffassung, dass der Markt die Talsohle zwar hinter sich gelassen hat, diese aber nur wenig schwungvoll verlässt.

Der Januar ist auch die Zeit, in der viele Investoren und Eigentümer ihre Kauf- und Verkaufspläne schmieden – und zu diesen befragt werden. Die dazu veröffentlichten Befragungsergebnisse, etwa im jährlichen Trendbarometer Immobilien-Investmentmarkt von EY, legen ein anhaltendes Mismatch zwischen Käufer- und Verkäuferseite offen, das sich auch in unseren Investorengesprächen zeigt. Während die potenziellen Käufer vor allem Kapital für Logistik-, Nahversorgungs- und Wohnimmobilien zur Verfügung haben, wollen sich die großen Bestandshalter in erster Linie von Büros und nicht der Nahversorgung dienenden Handelsimmobilien trennen. Bei letztgenannten Nutzungen kommt hinzu, dass die Preisvorstellungen zwischen Eigentümer- und Investorenseite vielfach (noch) nicht übereinstimmen. Diese doppelte Dysbalance dürfte sich so schnell nicht auflösen und insofern auch in den kommenden Monaten transaktionshemmend wirken.
 
Das gilt für das Bürosegment in besonderem Maße. Der „Investmentappetit“ ist hier sehr gering, gerade vonseiten institutioneller Investoren. Zwar beobachtet Savills mehr Angebot und geringere Preiserwartungen als noch vor ein oder zwei Jahren, dennoch wird wohl nicht jedes dieser Objekte eine Käuferin finden. Inwieweit der absehbar steigende Verkaufsdruck einiger Eigentümer hier liquiditätsfördernd wirkt, bleibt abzuwarten. In jedem Fall geht Savills davon aus, dass sich im Bürosegment ein Verkaufsstau aufbaut. In den fünf Jahren von 2018 bis 2022 flossen durchschnittlich etwa 28 Mrd. Euro pro Jahr in Büroimmobilien – Geld, von dem ein großer Teil unter normalen Umständen jetzt und in den kommenden Jahren wieder liquidiert und reinvestiert werden würde. Doch angesichts der geringen Nachfrage nach Büros dürfte das in vielen Fällen nicht oder nur unter Inkaufnahme hoher Wertverluste möglich sein. Einige große Eigentümer nutzungsartenübergreifender Portfolios haben bereits auf diese Situation reagiert: Sie stillen ihren Liquiditätsbedarf durch Verkäufe von Objekten mit Nutzungen, die auf größeres Investoreninteresse stoßen, behalten ihre Büroobjekte zunächst und – wenn möglich – forcieren hier das Asset-Management, um den Cashflow aus diesen Objekten bestenfalls zu erhöhen. Nach unserer Beobachtung entwickeln auch andere Eigentümer mit ihren Kapitalgebern Strategien für den Fall, dass sie Teile ihres Büroportfolios möglicherweise erst viel später als geplant liquidieren können.

Savills

Margaret Street 33, W1G 0JD London

Noch keine Beschreibung vorhanden.

Unternehmen

Produkt/Leistung

Jetzt Bewerten Pressemeldungen Öffentliche Seite

04.07.2025

»Die Schwerkraft gilt auch für die Immobranche«

Im Interview erzählt Thomas G. Winkler, was seine beste Entscheidung als CEO der UBM Development war und davon, was er heute anders machen würde. Er erklärt, warum am Baustoff Holz kein Weg vorbeiführt und verrät, welche Vision ihn antreibt und welche Branche ihn reizen würde, wenn ihn sein Karriereweg nicht zur UBM geführt hätte.

03.07.2025

Ausbildungslücken in der Architekturbranche – Marc Höhne über Nachhaltigkeit und Digitalisierung im Fokus

Die gegenwärtigen Herausforderungen in der Architekturausbildung offenbaren signifikante Defizite in den Bereichen Nachhaltigkeit und Digitalisierung – zwei Schlüsselkompetenzen, die für die zukunftsorientierte Entwicklung der Branche unerlässlich sind. Marc Guido Höhne, seit 2022 Geschäftsführer innerhalb der internationalen DELTA Gruppe und verantwortlich für den Bereich „Integrale Beratung", identifiziert in einem exklusiven Interview wesentliche Handlungsfelder, die dringend einer Reform bedürfen.

02.07.2025

Weiter gedacht … Franz Kafka, die Projektentwicklung und 2027

Da es hin und wieder Anfragen in der Redaktion gibt, warum wir auf der Immobilien-Redaktion zum Beispiel auch Spatenstiche von Wohnobjekten veröffentlichen, später über die Dachgleiche berichten und dann noch, wenn sie fertiggestellt sind, hier der Grund:

Dieser Inhalt:
  • Erschienen am:
    12.02.2025
  • um:
    09:00
  • Lesezeit:
    2 min
  • Bewertungen und Kommentare:
    0
  • Jetzt bewerten

Newsletter Abonnieren

Abonieren Sie unseren täglichen Newsletter und verpassen Sie keine unserer redaktionellen Inhalte, Pressemeldungen, Livestreams und Videos mehr.

Bitte geben Sie Ihren Vor- und Nachnamen ein, es sind exakt 2 Worte beginnend mit Großbuchstaben erlaubt.

Vielen Dank! Ihre Daten wurden gespeichert. Damit Ihre Anmeldung gültig wird klicken Sie bitte den Link in dem Bestätigungsmail das wir Ihnen gesendet haben.

Werbung

Das Immobilien-Redaktion Unternehmen der Woche 26/2025

Wir Gratulieren Enteco Concept GmbH zu erreichten 24 Punkten!

Enteco Concept GmbH

Burggasse 104, 1070 Wien

Enteco ist eine Immobilien-Marketingagentur aus Wien mit Schwerpunkt Digital Marketing. Wir beschäftigen uns mit der Digitalisierung der Immobilienbranche.

Unternehmen

Produkt/Leistung

Profil News

Platz 2

ARE Austrian Real Estate GmbH

Trabrennstraße 2B, 1020 Wien

Mit einem Portfolio von 582 Bestandsliegenschaften und rund 35 Projekten in Entwicklung zählt die ARE Austrian Real Estate zu den größten österreichischen Immobilienunternehmen. Eine ihrer Kernkompetenzen ist die Entwicklung zukunftsweisender Stadtteile und Quartiere mit durchdachter Infrastruktur. Bei der Bewirtschaftung ihres breitgefächertes Portfolio an erstklassigen Büro-Objekten setzt die ARE auf kontinuierliche Bestandsoptimierung und individuelle Nutzungskonzepte mit bestmöglichem Service für ihre Kund*innen. Höchste Nachhaltigkeitsstandards und das Bekenntnis zum Klimaschutz stehen dabei stets im Zentrum des Wirtschaftens.

Unternehmen

Produkt/Leistung

Profil News

Platz 3

aspern Die Seestadt Wiens

Seestadtstraße 27, 1220 Wien

aspern Die Seestadt Wiens ist eines der größten Stadtentwicklungsgebiete Europas. Bis in die 2030er Jahre entsteht im Nordosten Wiens – im dynamischen 22. Wiener Gemeindebezirk – eine Stadt mit Herz und Hirn, in der das ganze Leben Platz hat. In mehreren Etappen werden hochwertiger Wohnraum für mehr als 25.000 Menschen und über 20.000 Arbeits- und Ausbildungsplätze entstehen. Auf dem Fundament von innovativen Konzepten wächst ein nachhaltiger Stadtteil, der hohe Lebensqualität mit dynamischer Wirtschaftskraft verbindet.

Unternehmen

Produkt/Leistung

Profil News