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OfficeTalk Sommergespräch: Wie Corona die Arbeit in der Immobilienbranche veränderte

In dieser Episode unseres OfficeTalk Sommergesprächs sprechen wir mit Silvia Wustinger-Renezeder, einer erfahrenen Expertin in der Immobilienbranche, über die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Arbeitswelt und insbesondere auf den Immobiliensektor. Silvia teilt ihre Erfahrungen und Einsichten darüber, wie sich die Branche angepasst hat und welche Veränderungen auch nach der Pandemie Bestand haben werden.

Rückblick auf 2019: Die Ruhe vor dem Sturm

Silvia beginnt das Gespräch mit einem Rückblick auf das Jahr 2019, eine Zeit, die im Nachhinein als die Ruhe vor dem Sturm bezeichnet werden könnte. Sie erinnert sich:

"2019 waren Themen wie ESG (Environmental, Social, Governance), New Work und der Eintritt der Generation Y und Z in den Arbeitsmarkt gerade erst am Aufkeimen. Niemand ahnte, dass bald darauf die Corona-Pandemie die Arbeitswelt völlig auf den Kopf stellen würde."

Zwei Wohnbauprojekte als Spiegel der Zeit

Um die Entwicklungen dieser Zeit zu veranschaulichen, berichtet Silvia von zwei Wohnbauprojekten, die sie 2019 betreute. Diese Projekte, beide mit jeweils 60 Wohnungen - eines im 15. Bezirk und eines am Helmut-Sieg-Park beim Hauptbahnhof in Wien - spiegeln die Veränderungen in der Immobilienbranche wider.

"Ursprünglich waren beide Projekte als Eigentumswohnungen konzipiert", erklärt Silvia. "Doch Mitte der 2010er Jahre änderte sich die Situation. Immer mehr Globalkäufer drängten nach Österreich, was zu einer Neuausrichtung der Projekte führte."

Nachhaltigkeit als Verkaufsargument

Ein entscheidender Wendepunkt kam 2018, als ein potenzieller Käufer ein ungewöhnliches Angebot machte. Silvia erinnert sich: "Der Käufer bot 500.000 Euro mehr, verlangte aber im Gegenzug eine klimaaktiv Gold-Zertifizierung und eine ÖGNI-Zertifizierung."

Trotz anfänglicher Bedenken ihres Teams erkannte Silvia die Chance in diesem Angebot. "Ich sah darin eine großartige Gelegenheit, nicht nur mehr Geld zu verdienen, sondern auch wertvolle Erfahrungen im Bereich nachhaltiges Bauen zu sammeln", erklärt sie.

Umstellung auf nachhaltige Bauweise

Die Entscheidung, das Angebot anzunehmen, führte zu umfangreichen Änderungen in beiden Projekten. Silvia beschreibt die Maßnahmen:

"Wir stellten beide Projekte auf klimaaktiv Gold um. Bei einem Projekt, wo keine Fernwärme verfügbar war, ersetzten wir die geplante Gasheizung durch Tiefenbohrungen für Wärmepumpen. Zusätzlich installierten wir Deckenkühlungen, um ein angenehmes Raumklima zu schaffen."

Diese Anpassungen resultierten nicht nur in energieeffizienten und umweltfreundlichen Wohnungen, sondern auch in wertvollen Lernerfahrungen für das gesamte Unternehmen.

Lerneffekt für zukünftige Projekte

Die Erfahrungen aus diesen Projekten hatten weitreichende Auswirkungen auf die zukünftige Arbeitsweise des Unternehmens. Silvia betont:

"Dieses Learning haben wir für alle nachfolgenden Projekte als selbstverständlich mitgenommen. Von den ersten Planungsschritten an integrierten wir Nachhaltigkeitsaspekte in unsere Projekte."

Corona als unerwartete Herausforderung

Als die Corona-Pandemie Anfang 2020 ausbrach, stellte dies eine weitere Herausforderung dar. Silvia erinnert sich:

"Wir waren mitten im Bau, als plötzlich eine Baueinstellung für eine gewisse Zeit angeordnet wurde. Zum Glück dauerte diese Schrecksekunde nur sechs Wochen, und wir konnten die Projekte rechtzeitig fertigstellen."

Pionierarbeit in der Branche?

Auf die Frage, ob sie sich als Pionierin in der Branche sieht, antwortet Silvia bescheiden:

"Ich bin sicher nicht der Pionier, aber ich bin überzeugt davon, dass wir den richtigen Weg beschreiten. Es ist entscheidend, dass wir Gebäude so energieautark wie möglich gestalten und gleichzeitig auf Nachverdichtung im innerstädtischen Bereich setzen."

New Work und Digitalisierung

Die Corona-Pandemie beschleunigte auch den Trend zu New Work und Digitalisierung in der Immobilienbranche. Silvia, die inzwischen ihr eigenes kleines Unternehmen führt, berichtet von ihren Erfahrungen:

"Ich arbeite jetzt mit einem Team von fünf bis sechs Personen auf Werkvertragsbasis zusammen. Wir haben die Vorteile des Remote Work, die wir während der Corona-Zeit kennengelernt haben, beibehalten."

Sie betont, dass die Arbeitsleistung trotz der Umstellung auf Homeoffice nicht zurückgegangen ist. "Es war einfach nur ein anderer Arbeitsort, aber die Effizienz und das Engagement blieben gleich oder verbesserten sich sogar", erklärt sie.

Positive Aspekte der Corona-Zeit

Rückblickend sieht Silvia auch positive Aspekte der Corona-Zeit:

"Die Erfahrungen mit Remote Work haben wir komplett mitgenommen. Der Arbeitsstil, den wir Anfang der 2020er Jahre gezwungenermaßen angenommen haben, hat sich als sehr effektiv erwiesen. Jeder konnte von zu Hause aus arbeiten und sich trotzdem voll einbringen."

Zukunft der Immobilienbranche

Abschließend gibt Silvia einen Ausblick auf die Zukunft der Immobilienbranche:

"Ich glaube, wir können in der Projektentwicklung und Realisierung zukünftiger Projekte viel zur Vermeidung von Bodenversiegelung und zur nachhaltigen Stadtentwicklung beitragen. Auch im Bereich der Baustoffe und -materialien sehe ich großes Potenzial, um in Zukunft eine echte Kreislaufwirtschaft zu etablieren."

Fazit

Das Gespräch mit Silvia Wustinger-Renezeder zeigt deutlich, wie die Corona-Pandemie als Katalysator für Veränderungen in der Immobilienbranche gewirkt hat. Von der verstärkten Fokussierung auf Nachhaltigkeit bis hin zur Umstellung auf flexible Arbeitsmodelle hat die Branche einen tiefgreifenden Wandel erlebt. Diese Erfahrungen werden auch in Zukunft die Art und Weise, wie Immobilienprojekte geplant, entwickelt und realisiert werden, maßgeblich beeinflussen.

Die Kombination aus nachhaltigem Bauen, flexiblen Arbeitsmodellen und der Nutzung digitaler Technologien wird die Immobilienbranche in Wien und darüber hinaus in den kommenden Jahren prägen. Unternehmen und Fachleute, die sich diesen Trends anpassen und sie aktiv mitgestalten, werden in der Post-Corona-Ära gut positioniert sein, um die Herausforderungen und Chancen der Zukunft erfolgreich zu meistern.

Und obwohl wir jetzt vermehrt in Teams zusammenarbeiten,
nutzen wir häufig virtuelle Besprechungen im Homeoffice.
Wir kommen online zusammen, um gemeinsam die aktuellen Themen
und Herausforderungen bei laufenden Immobilienprojekten in Wien zu besprechen.

Diese neue Art der Zusammenarbeit hat die Effizienz im New Work-Kontext
deutlich verbessert. Die Flexibilität des Homeoffice ermöglicht es uns,
schneller und fokussierter zu arbeiten.

Damit schließen wir dieses aufschlussreiche Gespräch. Vielen Dank für Ihre Zeit.

Wir hoffen, Sie fanden diesen Einblick in die Veränderungen der Immobilienbranche interessant.


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Geschrieben von:

User Centric Webdevelopment bei

Webentwicklung - Gerhard Popp
Interview-Partner:

Silvia Wustinger-Renezeder

Geschäftsführende Gesellschafterin 6B47

Dieser Inhalt:
  • Erschienen am:
    06.08.2024
  • um:
    16:00
  • Lesezeit:
    4 min
  • Aufrufe: (letzte 90 Tage)
              
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Kategorie: Office Talk

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