Stadt Wien: XL-Bäume statt Autos – Neuer Markt jetzt gekühlter Aufenthaltsort mit viel Platz zum Flanieren

„Raus aus dem Asphalt“ mit Staudenbeeten, Bäumen, Wasserspiel und Sitzgelegenheiten

Blechlawinen waren einmal: Aus dem ehemaligen Parkplatz am Neuen Markt wurde im Zuge des Tiefgaragenbaus ein einladender Treffpunkt im Herzen der Wiener Innenstadt. Künftig zieren 6 XL-Bäume, Grünflächen, Staudenbeete und zahlreiche Wasserelemente inklusive renoviertem „Donnerbrunnen“ den historischen Platz - und kühlen ihn zugleich. Der ruhende Verkehr hat in der neu errichteten Tiefgarage Platz, während der Neue Markt mit seinen großzügigen Freiflächen auf über 6.200 Quadratmetern zum Flanieren und Verweilen einlädt. Heute wurde der neugestaltete Platz von Bürgermeister Michael Ludwig, Planungsstadträtin Ulli Sima und Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky gemeinsam mit Bezirksvorsteher Markus Figl und Garagenbetreiber Johann Breiteneder eröffnet.

„Ich freue mich über die gute Zusammenarbeit zwischen Stadt, Bezirk und Wirtschaft bei der Gestaltung dieses so zentralen Platzes im Herzen unserer Stadt. Der Neue Markt ist nun ein urbaner und attraktiver Platz mit vielen Kühlungselementen und wird sowohl für die Wienerinnen und Wiener als auch für unsere Gäste ein neuer Aufenthaltsort werden“, so Bürgermeister Michael Ludwig.

Planungsstadträtin Sima ergänzt: „Unter dem Motto ‚Raus aus dem Asphalt‘ sind wir in der ganzen Stadt dabei, Flächen zu entsiegeln, zu begrünen und zu kühlen. Der Neue Markt mitten im Zentrum von Wien war dabei eine ganz besondere Herausforderung, denn hier galt es u.a., historische Sichtachsen zu berücksichtigen, freie Korridore etwa für Feuerwehr und Lieferdienste zu garantieren, die Route des 2A zu erhalten. Die Tiefgarage darunter lässt zudem keine großflächigen Baumpflanzungen zu. Die sogenannten XL-Bäume, die aufgrund ihres Alters schon einen sehr großen Kronenumfang aufweisen und somit von Anfang an Schatten spenden, erfordern speziell erhöhte Baumscheiben mit einer Bodentiefe von fast 1,80 Metern. Wo keinen Baumpflanzungen möglich sind, sorgen wir mit Staudenbeeten für frisches Grün.“

Donnerbrunnen erstrahlt in neuem Glanz

Im Rahmen der Neugestaltung des Platzes hat die Stadt Wien auch den Providentiabrunnen (im Volksmund „Donnerbrunnen“) saniert. Er wurde zur Eröffnung wieder in Betrieb genommen. Der Brunnen wurde von Georg Raphael Donner (1693-1741) gestaltet und auf dem damaligen Mehlmarkt, einem der wichtigsten Orte Wiens, im Auftrag der Stadt errichtet. Die Bevölkerung konnte mit dem Namen Providentiabrunnen nach der römischen Göttin der Vorsehung wenig anfangen und nannte ihn nach seinem Erbauer umgangssprachlich Donnerbrunnen. Der Brunnen wurde nun im Zuge des Tiefgaragenbaus komplett demontiert und nun wieder neu aufgebaut: Die Brunnenstube samt Wasser- und Elektroinstallationen wurde neu errichtet. Bei der behutsamen Restaurierung der Figuren wurden Schäden behoben, das ursprüngliche Erscheinungsbild aber bewahrt.

Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky: „Der Neue Markt ist ein zentraler Ort für die Wiener Bevölkerung. Bei der Sanierung des Donnerbrunnens wurde besonders darauf geachtet, die Geschichte des Platzes zu erhalten. Zusätzliche Cooling-Maßnahmen sorgen für ein angenehmes Mikroklima im Grätzl.“

Stadt setzt auf XL-Bäume

In der Inneren Stadt kommen die sogenannten XL-Bäume, die bereits an etlichen neu gestalteten Plätzen für Schatten sorgen, erstmals zum Einsatz. Das sind rund 25 Jahre alte Platanen, die bereits zehn Meter hoch sind und einen Kronendurchmesser von etwa vier Metern haben. Durch ihre Größe sorgen sie von Anfang an für ein schattiges und kühles Mikroklima auf dem Platz. Vier von den XL-Bäumen wurden am Neuen Markt bereits gepflanzt, zwei folgen im Herbst, gemeinsam mit vier weiteren am Platz zwischen Albertina und Oper.

Zusätzlich sorgen vier Schrägbeete mit Staudenpflanzungen und Hochstammsträuchern für mehr Grün. Auch das auf dem Platz befindlich Lüftungsbauwerk der U1 wurde mit einer Vertikalbegrünung versehen.

Da für große Bäume, wie die auf dem Neuen Markt eingepflanzten Platanen, eine Bodentiefe von 1,75 Metern erforderlich ist, werden in Granit eingefasste, erhöhte Baumscheiben errichtet, die etwa einen Meter über den Boden ragen. An diesen erhöhten Baumeinfassungen aus Granit werden Sitzelemente angebracht, die zum Konsumfreien verweilen und Plaudern im öffentlichen Raum einladen sollen. Die Baumscheiben werden darüber hinaus begrünt und mit Vernebelungsanlagen versehen, die an heißen Tagen einen angenehmen Sprühnebel erzeugen. Für weitere Abkühlung während der heißen Sommermonate sorgen ein Wasserspiel mit Bodendüsen und zwei Trinkbrunnen. Darüber hinaus werten sechs mobile Bäume in großen Trögen den öffentlichen Raum deutlich auf.

Versickerungsfähige, helle Granitsteinpflasterung gegen Hitze

An jenen Stellen, wo aufgrund behördlicher Vorgaben keine Begrünung erfolgen kann, weil etwa Sichtachsen und Feuerwehrzufahrten gewährleistet werden müssen, verbessert helle Granitsteinpflasterung das Rückstrahlverhalten und sorgt dafür, dass sich der Platz nicht so stark aufheizen kann. Dies erhöht auch den Wasserrückhalt und sorgt für zusätzliche Kühlung auf dem Platz, da Niederschlagswasser versickern und anschließend verdunsten kann. Ergänzend wurde der gesamte Projektbereich mit einem taktilen Blindenleitsystem versehen. Für mehr Sicherheit für Fußgängerinnen und Fußgänger sowie ein angenehmes Ambiente sorgt ein neues Beleuchtungskonzept. Die Lampen wurden auf moderne, energiesparende LED-Technologie umgerüstet, wobei darauf geachtet wurde, den historischen Charakter des Platzes zu bewahren.

Verlagerung des Verkehrs unter die Erde

Durch die Verlegung des ruhenden Verkehrs von der Oberfläche in die Tiefgarage, die unter dem Neuen Markt errichte wurde, ist der fließende Verkehr entflechtet und der gesamte Platz weitgehend verkehrsfrei gestaltet. Das reduziert auch den Parkplatz-Suchverkehr im Bereich zwischen Oper und Graben. Lediglich ein kurzer Fahrstreifen für die bestehende Route der Buslinie 2A und den Individualverkehr im Zuge Tegetthoffstraße - Plankengasse wurde berücksichtigt, um sowohl für den öffentlichen als auch den Lieferverkehr und für Einsatzfahrzeuge die notwendigen Voraussetzungen zu schaffen.

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  • Erschienen am:
    09.09.2022
  • um:
    15:00
  • Lesezeit:
    4 min
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