Engel & Völkers: Aktuelle Immobilienmarktentwicklung in Niederösterreich

Im Rahmen einer Informationsveranstaltung am 13. April informierten Mag. Oskar Beirer, Geschäftsführer von Engel & Völkers Baden bei Wien, und Vertreter der REALfinanz über Trends am Immobilienmarkt in Niederösterreich sowie über aktuelle Rahmenbedingungen der Immobilienfinanzierung.

Mag. Oskar Beirer Geschäftsführer Engel & Völkers Baden

© Engel & Völkers

  • Leichter Nachfragerückgang führt zu gemäßigteren Preisen

  • Luxussegment kaum von aktuellen Finanzierungsbedingungen betroffen

  • Eigenmittelquote als Belastung vor allem für junge Käufergruppen

Nach Jahren steil ansteigender Immobilienpreise verzeichnet der Immobilienmarkt mittlerweile einen Rückgang zur Normalität und damit gemäßigtere Preise. Bedenken bezüglich eines Markteinbruchs bestehen aber seitens Beirer nicht. Investments in Immobilien sind laut den ExpertInnen zudem weiterhin ratsam.  

Derzeitiger Preisrückgang ist kein langfristiger Trend

Die Durchschnittspreise für Wohnungen in den Bezirken Baden Stadt und Mödling Stadt liegen 2023 bei 3.270 €/m². 2022 lagen sie noch bei 3.639 €/m². Ähnlich ist auch die Situation in Amstetten Stadt und St. Pölten Stadt. Hier haben sich die Preise von 2.375 €/m² im Jahr 2022 auf 2.126 €/m² im Jahr 2023 verändert. In Krems Stadt und in Klosterneuburg sind sie im gleichen Zeitraum von 3.609 €/m² auf 3.424 €/m² gefallen. Ähnlich zeichnet sich die Situation auch bei Grundstücken ab. „Es besteht definitiv kein Grund zur Sorge vor einem Markteinbruch. Derzeit gehen die Preise zwar zurück, aber wir rechnen bereits 2024 bis 2025 mit einer erneuten Steigerung. Allerdings nicht in so starker Intensität wie in den Jahren 2020-2022. Diese Phase stellt historisch betrachtet eine absolute Ausnahmebegebenheit dar. Von Bauträgern erhalten wir vergleichbare Rückmeldungen“, so Mag. Oskar Beirer.

Eigenmittelquote als zentrales Thema

Die Spezialisierung von Engel & Völkers auf den Suchkundenbereich ist in der derzeitigen Situation ein großer Vorteil des Unternehmens. Die Suche nach Objektabgebern ist derzeit zweitrangig. „Generell erhalten wir bei angebotenen Objekten momentan zwar weniger Anfragen als im letzten Jahr, diese führen jedoch häufiger zu konkreten Kaufangeboten“, so Mag. Oskar Beirer.

Für Menschen zwischen 25 und 40 Jahren stellt die derzeitige Änderung bezüglich der Eigenmittelquote ein zentrales Thema dar, die Zinslage ist für sie sogar zweitrangig. Da sie meist nur über ein geringes Erspartes verfügen und die Eltern im Gegensatz zu früheren Generationen kaum mehr finanzielle Hilfestellungen leisten können, rückt der Erwerb eines Eigenheims für viele junge Menschen in den Hintergrund. 

Das Luxussegment leidet kaum unter der derzeitigen Entwicklung, zudem ist ein deutlicher Anstieg bei Barkäufern erkennbar.

Langfristige Fixkredite günstiger als kurzfristige Fixkredite

Aufgrund der noch immer hohen Inflation gehen die REALfinanz-ExpertInnen und Banken von weiteren EZB-Leitzinserhöhungen für 2023 aus. Dies könnte bedeuten, dass variable Kredite auch ein Zinsniveau von 4,5% oder höher erreichen. Zinserhöhungen lassen für 2024 einen schrittweisen Rückgang der Inflation erhoffen, welche im Umkehrschluss wieder für Entspannung am Zinsmarkt sorgen könnten. „Etwas anders ist es allerdings bei Krediten mit Fixverzinsungen. Aktuelle Vergleiche zeigen seit Monaten eine inverse Entwicklung denn aktuell sind langfristige Zinsfixierungen günstiger als kurzfristige Fixzinsen”, erklärt Suzana Bunic, Finanzierungsspezialistin bei REALfinanz.

Weiters erläuterte Bunic die KIM-Verordnung, welche seit 01.08.2022 für private Wohnbaufinanzierungen gültig ist, sowie die seit 01.04.2023 gültige Aktualisierung der KIM-V. Ziel dieser neuen Richtlinien ist u.a. die Risikominimierung sowie Verhinderung einer Immobilienblase.  Die Laufzeit wurde auf 35 Jahre begrenzt, die Schuldenquote liegt bei 40% und die Beleihungsquote bei 90%. Seit 01. April dürfen zudem Zwischenfinanzierungen maximal zwei Jahre dauern, die Zinsen müssen mitberücksichtigt werden und es wird darin unterschieden, ob die Immobilien vom Eigentümer auch bewohnt wird oder nicht.

In jedem Fall ist es für Michael Zmugg, MAS, Finanzierungsspezialist bei REALfinanz ratsam, in Immobilien zu investieren. „Es ist essentiell, einen Finanzierungspartner zu wählen, der von Anfang bis zum Schluss beratend zur Seite steht. Es können beispielsweise Sonderkontingente der Banken ausgeschöpft werden, man kann auf regionale Institute oder auch auf den deutschen Markt ausweichen. Die Möglichkeiten sind umfassend“.

11.04.2025

Das Bauwerksbuch für Bestandsimmobilien in Wien – sinnvolle Bürokratie?

Bis 2030 müssen alle Häuser in Wien mit einem Baujahr vor 1945 in einem Bauwerksbuch erfasst sein. Für Gründerzeitzinshäuser muss ein solches Bauwerksbuch spätestens am 31.12.2027 vorliegen. Noch etwas länger haben Eigentümerinnen und Eigentümer von Häusern Zeit, die zwischen 1.1.1919 und 1.1.1945 errichtet wurden. Für sie lautet der Stichtag 31.12.2030. Wir sprechen mit Helga Noack, geschäftsführende Gesellschafterin von DenkMalNeo, über dieses Thema, das angesichts der näherkommenden Fristabläufe an Bedeutung gewinnt.

10.04.2025

Peter Engert zur EU-Gebäuderichtlinie: Nachhaltige Immobilienentwicklung und Elektromobilität im Fokus

Auf dem E-Mobility Talk von Smatrics präsentierte Peter Engert, Geschäftsführer der Österreichischen Gesellschaft für Nachhaltige Immobilienwirtschaft (ÖGNI), seine Perspektive zur aktuellen Entwicklung im Bereich nachhaltiger Gebäude und der Integration von Elektromobilität. Der folgende Beitrag fasst seine wesentlichen Aussagen zusammen.

09.04.2025

Verbund-Geschäftsführer Martin Wagner zur Energiewende: Batteriespeicher und Elektromobilität als Schlüsselkomponenten

Die EU-Gebäuderichtlinie als Motor für die Mobilitätswende steht im Mittelpunkt der Überlegungen von Martin Wagner, Geschäftsführer der Verbund Energie Business. In einer aktuellen Stellungnahme erläutert Wagner die strategische Ausrichtung des Energieunternehmens und betont die Bedeutung der Ladeinfrastruktur in Wohn- und Arbeitsgebäuden für das Gelingen der Energiewende.

Dieser Inhalt:
  • Erschienen am:
    28.04.2023
  • um:
    11:00
  • Lesezeit:
    3 min
  • Bewertungen und Kommentare:
    0
  • Jetzt bewerten

Newsletter Abonnieren

Abonieren Sie unseren täglichen Newsletter und verpassen Sie keine unserer redaktionellen Inhalte, Pressemeldungen, Livestreams und Videos mehr.

Bitte geben Sie Ihren Vor- und Nachnamen ein, es sind exakt 2 Worte beginnend mit Großbuchstaben erlaubt.

Vielen Dank! Ihre Daten wurden gespeichert. Damit Ihre Anmeldung gültig wird klicken Sie bitte den Link in dem Bestätigungsmail das wir Ihnen gesendet haben.

Werbung

Das Immobilien-Redaktion Unternehmen der Woche 14/2025

Wir Gratulieren IMMOcontract zu erreichten 187 Punkten!

Platz 2

Otto Immobilien GmbH

Riemergasse 8, 1010 Wien

Seit mehr als 65 Jahren begleiten wir unsere Kund:innen – oft über mehrere Generationen – mit Erfahrung, Engagement und Leidenschaft für unser Handwerk. Heute zählen wir mit unseren Expert:innen und der Partnerschaft mit Knight Frank zu den großen unabhängigen Berater:innen für Vermarktung, Verwaltung und Bewertung von Wohn- und Gewerbeimmobilien – national und international.

Unternehmen

Produkt/Leistung

Hiring Profil News

Platz 3