--}}
 

Nicht Stadt, noch Land – Stauzone Speckgürtel

Der Begriff „Speckgürtel“ klingt nach gutem Vorrat für schlechte Zeiten. Zu den Gebieten rund um die Landeshauptstädte und im besonderen Wien kann den Grundbesitzern und Gemeinden nur gratuliert werden. Ihre Baulandreserven werden sie in den nächsten Jahren noch vergolden können.
Der Zuzug ins Umland durch den zahlungskräftigen Mittelstand ist nicht aufzuhalten, und das Bevölkerungswachstum in dieser Region übertrifft mit über 20 % selbst die Bundeshauptstadt Wien. Die Preise haben entsprechend angezogen, im Bezirk Mödling zahlt man für ein Einfamilienhaus bereits 50 % mehr als noch vor zehn Jahren.

Wer ist die Bevölkerungsgruppe, die ein Haus oder eine Wohnung im Grünen rund um die Großstadt bevorzugt und dafür die tägliche Anfahrt zur Arbeit in Kauf nimmt? Die größte Gruppe stellen Personen ab 45 dar, dann folgen bereits jüngere Familien, deren Traum vom eigenen Haus im Grünen erfüllt werden soll. Wobei so manche Umlandgemeinde aufgrund der regen Bautätigkeit derzeit nicht nur Ruheoasen anzubieten hat.

Problematisch wird es für die einheimische Jugend, noch Wohnungen zu leistbaren Preisen zu finden, denn Wohnbauförderung für größere Anlagen vergleichbar mit Wien gibt es in Niederösterreich nicht. Manche Gemeinden versuchen das Problem mit Startwohnungen zu mildern, diese stehen aber im Schnitt nur fünf Jahre zur Verfügung – ein zu kurzer Zeitraum, um Geld für ein Eigenheim oder eine marktübliche Mietwohnung anzusparen.

Zusätzlich zur Teuerung des Wohnraums kommen noch die Aufwendungen für die Anreise zum Arbeitsplatz. Der Verkehrsverbund zwischen Wien und Niederösterreich hat noch Lücken. So kann es durchaus passieren, dass ein Ticket für den Bus bis nach Wien zur U-Bahn nicht weiterverwendet werden kann und für die Fahrten in Wien extra zu zahlen ist. Will man mit dem Auto einpendeln, so steht man inzwischen nicht nur zu Stoßzeiten auf der Tangente, im Wiental, auf der A4 und vom Norden kommend regelmäßig im Stau. Die P+R-Anlagen am Stadtrand von Wien sind dürftig und müssen noch ausgebaut werden.

Erstaunlich nur, dass Umlandgemeinden selbst in unmittelbarer Nähe zu Bahnhöfen der ÖBB Baulandwidmungen für Wohnbau nicht zulassen, also eine höhere Verdichtung mit Auflagen für Bauträger zur Vermarktung der Wohnungen mit nur einem oder keinem Stellplatz. Das Modell Einfamilienhaus mit zwei Pflichtstellplätzen und Garten wird (aus Tradition?) präferiert, also teurer Grund und größere Wohneinheiten. Siedlungen entstehen bevorzugt am Ortsrand, kostenintensiv in der Infrastruktur und verkehrsfördernd. Die vergleichsweise teuren Altobjekte im Ortszentrum verfallen und trüben den Eindruck einer ländlichen Dorfidylle. Es ist notwendig, kostengünstige, energie- und umweltschonende Konzepte für Wohnbauten auch rund um Wien zu ermöglichen.

Die Grundpreise in Wien sind für die Schaffung von Eigenheimen einfach zu hoch, es gibt kein Grundstück mehr unter 400 EUR/m², und der Speckgürtel hat vergleichsweise noch immer Luft nach oben. Wie lange wollen wir zusehen, wie sich das soziale Gefälle – arm in der Stadt versus reich im Speckgürtel – noch weiter verschärft? Landluft sollte auch für Menschen unter 50 und ohne dicke Geldbörse möglich sein, zumal die neuen Arbeitswelten 4.0 eine Arbeit von zu Hause ohne aufwendige Anfahrten und unabhängig von Stauzeiten möglich machen. Homeworking ist bereits Realität und ermöglicht besonders Familien mit Kindern, mehr Zeit zu Haus zu verbringen.

04.07.2025

»Die Schwerkraft gilt auch für die Immobranche«

Im Interview erzählt Thomas G. Winkler, was seine beste Entscheidung als CEO der UBM Development war und davon, was er heute anders machen würde. Er erklärt, warum am Baustoff Holz kein Weg vorbeiführt und verrät, welche Vision ihn antreibt und welche Branche ihn reizen würde, wenn ihn sein Karriereweg nicht zur UBM geführt hätte.

03.07.2025

Ausbildungslücken in der Architekturbranche – Marc Höhne über Nachhaltigkeit und Digitalisierung im Fokus

Die gegenwärtigen Herausforderungen in der Architekturausbildung offenbaren signifikante Defizite in den Bereichen Nachhaltigkeit und Digitalisierung – zwei Schlüsselkompetenzen, die für die zukunftsorientierte Entwicklung der Branche unerlässlich sind. Marc Guido Höhne, seit 2022 Geschäftsführer innerhalb der internationalen DELTA Gruppe und verantwortlich für den Bereich „Integrale Beratung", identifiziert in einem exklusiven Interview wesentliche Handlungsfelder, die dringend einer Reform bedürfen.

02.07.2025

Weiter gedacht … Franz Kafka, die Projektentwicklung und 2027

Da es hin und wieder Anfragen in der Redaktion gibt, warum wir auf der Immobilien-Redaktion zum Beispiel auch Spatenstiche von Wohnobjekten veröffentlichen, später über die Dachgleiche berichten und dann noch, wenn sie fertiggestellt sind, hier der Grund:

Geschrieben von:
Interview-Partner:
Dieser Inhalt:
  • Erschienen am:
    30.10.2017
  • um:
    13:30
  • Lesezeit:
    3 min
  • Bewertungen und Kommentare:
    0
  • Jetzt bewerten

Kategorie: Trends

Artikel:516

Auch wenn Immobilien nicht beweglich sind, so sind es doch ihr Umfeld und ihr Innenleben. Viele Trends und Entwicklungen in unserer Welt betreffen entweder direkt oder indirekt die Immobilie. 
Einer der Megatrends des 21. Jahrhundert ist jedenfalls die Digitalisierung. Sie wird massive Veränderungen in unserer Gesellschaft bringen. Natürlich macht sie auch vor Immobilien nicht halt. Der digitalisierte Wandel verändert die Immobilienwelt in einem ungeahnten Ausmaß. Deshalb haben wir dieser digitalen Revolution neben den „Trends“ einen ganz wesentlichen Stellenwert eingeräumt.

Newsletter Abonnieren

Abonieren Sie unseren täglichen Newsletter und verpassen Sie keine unserer redaktionellen Inhalte, Pressemeldungen, Livestreams und Videos mehr.

Bitte geben Sie Ihren Vor- und Nachnamen ein, es sind exakt 2 Worte beginnend mit Großbuchstaben erlaubt.

Vielen Dank! Ihre Daten wurden gespeichert. Damit Ihre Anmeldung gültig wird klicken Sie bitte den Link in dem Bestätigungsmail das wir Ihnen gesendet haben.

Werbung

Das Immobilien-Redaktion Unternehmen der Woche 26/2025

Wir Gratulieren Enteco Concept GmbH zu erreichten 24 Punkten!

Enteco Concept GmbH

Burggasse 104, 1070 Wien

Enteco ist eine Immobilien-Marketingagentur aus Wien mit Schwerpunkt Digital Marketing. Wir beschäftigen uns mit der Digitalisierung der Immobilienbranche.

Unternehmen

Produkt/Leistung

Profil News

Platz 2

ARE Austrian Real Estate GmbH

Trabrennstraße 2B, 1020 Wien

Mit einem Portfolio von 582 Bestandsliegenschaften und rund 35 Projekten in Entwicklung zählt die ARE Austrian Real Estate zu den größten österreichischen Immobilienunternehmen. Eine ihrer Kernkompetenzen ist die Entwicklung zukunftsweisender Stadtteile und Quartiere mit durchdachter Infrastruktur. Bei der Bewirtschaftung ihres breitgefächertes Portfolio an erstklassigen Büro-Objekten setzt die ARE auf kontinuierliche Bestandsoptimierung und individuelle Nutzungskonzepte mit bestmöglichem Service für ihre Kund*innen. Höchste Nachhaltigkeitsstandards und das Bekenntnis zum Klimaschutz stehen dabei stets im Zentrum des Wirtschaftens.

Unternehmen

Produkt/Leistung

Profil News

Platz 3

aspern Die Seestadt Wiens

Seestadtstraße 27, 1220 Wien

aspern Die Seestadt Wiens ist eines der größten Stadtentwicklungsgebiete Europas. Bis in die 2030er Jahre entsteht im Nordosten Wiens – im dynamischen 22. Wiener Gemeindebezirk – eine Stadt mit Herz und Hirn, in der das ganze Leben Platz hat. In mehreren Etappen werden hochwertiger Wohnraum für mehr als 25.000 Menschen und über 20.000 Arbeits- und Ausbildungsplätze entstehen. Auf dem Fundament von innovativen Konzepten wächst ein nachhaltiger Stadtteil, der hohe Lebensqualität mit dynamischer Wirtschaftskraft verbindet.

Unternehmen

Produkt/Leistung

Profil News