Zugang zu Wohnkrediten muss weiter erleichtert werden

Seit der Verschärfung der Kreditrichtlinien im Bereich der Wohnbaufinanzierung ist die Nachfrage um bis zu 70 Prozent eingebrochen. Nun hat das Finanzmarktstabilitätsgremium Lockerungen empfohlen.

© envato elements

„Diese gehen aber nicht weit genug, wir brauchen hier im Sinne der Konjunkturbelebung eine echte Trendwende“, betonen WKO Steiermark Präsident Josef Herk und Direktor Karl-Heinz Dernoscheg. Gemeinsam mit Vertretern der Banken sowie der Bau- und Immobilienwirtschaft fordern sie weitere Erleichterungen bei den Vergaberichtlinien.

 Mit dem Inkrafttreten der so genannten KIM-Verordnung letzten August ist es deutlich schwieriger geworden, an einen Wohnkredit zu kommen. Seither müssen beim Kauf mindestens 20 Prozent an Eigenkapital verfügbar sein, die Laufzeit des Kredits darf 35 Jahre nicht überschreiten und die monatliche Rückzahlung muss unter der Grenze von 40 Prozent des Haushaltseinkommens bleiben. Ausgenommen davon sind lediglich Kredite bis 50.000 Euro. Folge dieser Verschärfungen war in den vergangenen Monaten ein massiver Einbruch der Wohnbaufinanzierungen. „Die Nachfragen sind um bis zu 70 Prozent gesunken“, weiß Martin Schaller, Obmann der Sparte Banken in der WKO Steiermark zu berichten. Dieser Tage hat nun das Finanzmarktstabilitätsgremium getagt und Lockerungen im Bereich der Zwischenfinanzierungen empfohlen. So können nun 80 Prozent des geschätzten Marktwerts als Sicherheit angerechnet werden. Erleichterungen soll es auch bei der Vorfinanzierung von nicht rückzahlbaren Zuschüssen durch Gebietskörperschaften geben. Auch die Geringfügigkeitsgrenze soll mit 1. April bei Paaren von aktuell 50.000 auf 100.000 Euro angehoben werden, darüber hinaus ist für Kreditinstitute ein Ausnahmekontingent vorgesehen.

Für die WKO Steiermark sowie Vertreter von Banken, Bau- und Immobilienwirtschaft gehen diese (vorgesehenen) Lockerungen aber nicht weit genug. „Wir brauchen hier dringend weitere Erleichterungen, sonst droht der steirischen Bauwirtschaft als Konjunkturmotor und Garanten zigtausender Arbeitsplätze ein massiver Einbruch“, warnen Präsident Josef Herk und Direktor Karl-Heinz Dernoscheg. Konkret fordert man eine echte Senkung des Eigenmittelanteils sowie eine Verlängerung der möglichen Kreditlaufzeit und eine realistische Anpassung ans verfügbare Haushaltseinkommen. Dazu Spartenobmann Martin Schaller: „Die angekündigten Anpassungen bei der Vergabe von Immo-Krediten sind ein kleiner Schritt in die richtige Richtung, allerdings sind sie bei weitem nicht ausreichend. Es braucht weitere Schritte, um einerseits vor allem jungen Menschen Wohneigentum zu ermöglichen und andererseits die starken Rückgänge bei der Kredit-Vergabe sowie die wirtschaftlichen Einbrüche in den betroffenen Branchen abzufedern. Aus Bankensicht sollten auch die wesentlichen Kriterien der Verordnung – Laufzeit, Eigenmitteln und Schuldendienstquote – im Sinne der Kundinnen und Kunden überarbeitet werden. Die heimischen Banken kennen ihre Kundinnen und Kunden sehr gut und sind daher in der Lage, passende und leistbare Lösungen zu finden. Denn das ist schließlich die Kernkompetenz unserer Banken.“    

Klare Worte kommen auch aus der Bau- und Immobilienwirtschaft. „Wir haben jetzt noch Aufträge, aber bis zum Sommer leeren sich die Auftragsbücher. Wir steuern da auf enorme Probleme zu, den zusätzlich zu den Herausforderungen durch die erschwerten Kreditaufnahmen verzeichnen wir auch beim geförderten Wohnbau aktuell einen Totalstopp durch die derzeitigen Förderbedingungen“, so Bauinnungsmeister Michael Stvarnik. Ebenfalls deutliche Kritik kommt von Obmann der Immobilien- und Vermögenstreuhänder Gerald Gollenz: „Unsere Forderungen wurden bei weitem nicht erfüllt. Die Schuldendienstquote müsste auf 50 Prozent erhöht werden und bei der Zwischenfinanzierung sollte die bestehende Immobilie zu 100 Prozent als Eigenkapitalersatz angerechnet werden. Sonst wird sich an der bestehenden Kreditklemme nichts ändern.“

Wirtschaftskammer Steiermark

Körblergasse 111, 8010 Graz

Noch keine Beschreibung vorhanden.

Unternehmen

Produkt/Leistung

Jetzt Bewerten Pressemeldungen Öffentliche Seite

17.04.2025

Dating-App für die Immobilie

Das personalisierte Kundenerlebnis könnte mit neuen Anbietern und im neuen Marktumfeld den Durchbruch schaffen.

16.04.2025

Baukonjunktur: 2025 - Jahr der Erholung

Das Schlimmste scheint vorerst überstanden. 2024 mussten die 19 Euroconstruct-Länder zwar noch einmal einen Rückgang verkraften, 2025 sollte in den meisten Ländern aber die Wende gelingen. Auch in Österreich wird mit einer Stabilisierung und einem sanften Wachstum von 0,4 % gerechnet.

15.04.2025

Digitaler Wandel am Flughafen Wien: smino Afterwork gibt Einblicke in openBIM-Zukunft

Am 11. März 2025 versammelte das smino Afterwork namhafte Experten der Baubranche im Wiener Office von smino, um den digitalen Wandel im Bauwesen zu diskutieren. Im Mittelpunkt stand dabei die Präsentation von Tina Krischmann, Leiterin BIM-Management, und Jan Morten Loës, Leiter Forschung & Entwicklung der VIE Build GmbH, die einen faszinierenden Einblick in die digitale Transformation eines der komplexesten Infrastrukturbetriebe Österreichs gaben.

Dieser Inhalt:
  • Erschienen am:
    18.02.2023
  • um:
    11:00
  • Lesezeit:
    3 min
  • Bewertungen und Kommentare:
    0
  • Jetzt bewerten

Newsletter Abonnieren

Abonieren Sie unseren täglichen Newsletter und verpassen Sie keine unserer redaktionellen Inhalte, Pressemeldungen, Livestreams und Videos mehr.

Bitte geben Sie Ihren Vor- und Nachnamen ein, es sind exakt 2 Worte beginnend mit Großbuchstaben erlaubt.

Vielen Dank! Ihre Daten wurden gespeichert. Damit Ihre Anmeldung gültig wird klicken Sie bitte den Link in dem Bestätigungsmail das wir Ihnen gesendet haben.

Werbung

Das Immobilien-Redaktion Unternehmen der Woche 15/2025

Wir Gratulieren EHL Immobilien Gruppe zu erreichten 80 Punkten!

EHL Immobilien Gruppe

Prinz-Eugen-Straße 8-10, 1040 Wien

EHL Immobilien ist einer der führenden Immobiliendienstleister Österreichs und auf Gewerbe- und Wohnimmobilien sowie Investment spezialisiert. Das Spektrum reicht von Immobilienvermittlung über Immobilienbewertung, Asset- und Portfolio Management bis zu Market Research und Investmentberatung. Die exklusive Partnerschaft mit dem globalen Immobiliendienstleister BNP Paribas Real Estate sichert der EHL-Gruppe ein globales Netzwerk und Markt Know-how in 23Ländern.

Unternehmen

Produkt/Leistung

Profil News

Platz 2

Platz 3

TPA Steuerberatung GmbH

Wiedner Gürtel 13, 1100 Wien

TPA ist eines der führenden Steuerberatungsunternehmen in Österreich. Unser Angebot umfasst Steuerberatung, Buchhaltung, Personalverrechnung, Bilanzierung, und Unternehmensberatung und mehr! Rund 750 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in vierzehn österreichischen Niederlassungen stehen Ihnen zur Seite. Unsere Standorte finden Sie in Graz, Hermagor, Innsbruck, Klagenfurt, Krems, Langenlois, Lilienfeld, Linz, Schrems, St.Pölten, Telfs, Villach, Wien und Zwettl. Mehr über TPA Steuerberatung

Unternehmen

Produkt/Leistung

Profil News