Eine Mietpreisbremse sorgt dafür, dass die monatliche Belastung für Mieter nicht unkontrolliert wächst. Politisch lässt sich das leicht verkaufen: Mehr leistbares Wohnen, weniger Druck auf die Haushaltsbudgets, ein kleiner Dämpfer für die Inflation.
Doch wie so oft steckt der Haken im Detail.
Immobilien sind kein Selbstläufer. Neue Wohnungen entstehen nur, wenn sich die Bauträger auch Rendite erwarten dürfen. Wenn aber Mieten eingefroren oder nur minimal angepasst werden können, wird das Bauen schnell unattraktiv.
Die Folge: Projekte werden auf Eis gelegt, Sanierungen verschoben, und das Angebot an Wohnungen wächst nicht mehr mit der Nachfrage. Langfristig verschärft sich damit die Wohnungsnot – genau das Gegenteil von dem, was eine Mietpreisbremse eigentlich bezwecken sollte.
Was viele nicht bedenken: Ein großer Teil der heimischen Pensionskassen und Versicherungen legt das Geld der Sparer in Immobilienfonds an. Diese Fonds leben davon, dass Mieteinnahmen stetig wachsen und damit stabile Erträge liefern. Wenn aber Mietpreisbremse und steigende Baukosten zusammentreffen, geraten diese Fonds unter Druck. Das kann bedeuten: weniger Ertrag für Versicherungen – und im schlimmsten Fall geringere Renditen für die Pensionen von morgen. Wer heute also über eine Mietpreisbremse jubelt, könnte im Alter die Rechnung präsentiert bekommen.
Eine Mietpreisbremse wirkt wie eine Schmerztablette: Sie lindert den akuten Schmerz, bekämpft aber nicht die Ursache. Die eigentliche Herausforderung sind zu wenige Wohnungen, hohe Baukosten und langsame Genehmigungsverfahren.
Wenn die Politik sich nur auf den Preisdeckel verlässt, wird am Ende nicht mehr, sondern weniger Wohnraum verfügbar sein. Die Folgen: sinkende Qualität, wachsende Graumärkte und steigender Druck auf all jene, die neu eine Wohnung suchen.