Klimawandel, Preissteigerungen, Lieferkettenprobleme – rund 100 Expert:innen der IG Lebenszyklus Bau suchen nach Lösungen

„Vom Trend zur gebauten Wirklichkeit“ lautet dabei das Motto des aktuellen Arbeitsjahres, dessen Ergebnisse dazu beitragen sollen, die 2022 vom Verband formulierten Trends für die nachhaltige Bau- und Immobilienwirtschaft zu ergänzen, zu verfeinern und – wenn nötig – zu korrigieren. „Mit diesem Arbeitssystem schaffen wir einen lebendigen Wegweiser für Bauherren und Branchenteilnehmer:innen in einer Zeit, die uns vor große Herausforderungen stellt.

Vorstand der IG Lebenszyklus Bau (von links nach rechts): Christoph Müller-Thiede (M.O.O.CON), Wolfgang Kradischnig (DELTA), Margot Grim-Schlink (e7), Stefan Rufera (KPMG), Dominik Philipp (Dietrich | Untertrifaller), Klaus Reisinger (ClimatePartner), Stephan Heid (Heid & Partner Rechtsanwälte)

© IG Lebenszyklus Bau/Leo Hagen

Gretchenfrage ESG

„Die Berücksichtigung der ESG-Kriterien in allen Phasen des Gebäudelebenszyklus wird immer mehr zu jenem Thema, das alle am Bauprozess beteiligten Bereiche gleichermaßen trifft,“ ist Vorstandsmitglied Stephan Heid, Heid & Partner, überzeugt. Und dies nicht nur in Bezug auf den Beitrag der Branche für ein – für 2050 festgelegtes – klimaneutrales Europa. Auch die ökonomischen Folgen eines Nichteinhaltens seien nicht mehr tragbar. „Wir reden hier nicht mehr von der Zukunft. Investitionen sind eng an die Einhaltung der ESG-Kriterien geknüpft und beeinflussen den Verkehrswert einer Immobilie massiv,“ betont Vorstandsmitglied Stefan Rufera, KPMG, der zu diesem Thema 2023 eine Arbeitsgruppe ins Leben gerufen hat.

Auch zu diesem Zweck soll 2023 ein „Klimarisiko-Guide“ für Immobilienentwickler und -eigentümer entstehen. Ziel ist die Erstellung eines ersten Leitfadens zur Evaluierung von Klimarisiken. „Darüber hinaus soll eine Übersicht zur Grobabschätzung von CO2–Emissionen von Hochbauten erstellt werden,“ betont Christian Plas, denkstatt, der diesen Prozess gemeinsam mit Vorstandsmitglied Klaus Reisinger von ClimatePartner vorantreibt.

Bestandssanierung und Bodenversiegelung als zentrale Hebel

Als besonders wichtiger Beitrag der Branche für ein klimaneutrales Europa gilt auch die zukunftsorientierte Bestandssanierung. „Hierunter fallen Themen wie Kreislaufwirtschaft und Sanierungszyklen, Sanierungsmöglichkeiten verschiedener Gebäudetypen und auch die Rolle des Systembaus in der Sanierung,“ fasst IGLZ-Vorständin Margot Grim-Schlink, e7, die Themenschwerpunkte 2023 zusammen.

Auch dem Thema Dachflächennutzung wird in Punkto Klimaschutz eine wichtige Rolle zugesprochen. „Die multifunktionelle Nutzung der Dächer, wie u. a. das Solargründach kann zu einer großen Reduktion von CO2-Emissionen. Führen.  Unser Ziel ist, das genau abschätzen zu können und eine CO2-Reihung unterschiedlicher Dachnutzungen zu erstellen,“ betont Susanne Formanek, GRÜNSTATTGRAU, die eine entsprechende Arbeitsgruppe zu diesem Thema leitet.

Die so wichtige Reduzierung der Bodenversiegelung soll durch konkretisierte Handlungsempfehlungen für Bund, Länder und Gemeinden vorangetrieben werden. „Wir möchten wissen, wie sich etwa Siedlungsstruktur, Größe, topographische, demographische, ökonomische, soziologische Gegebenheiten auswirken. Das soll die Umsetzung auf verschiedenen Ebenen erleichtern,“ beschreibt Dominik Philipp, Dietrich | Untertrifaller, das Vorgehen der von ihm und Christoph Müller-Thiede, M.O.O.CON, geleiteten Arbeitsgruppe, die auf dem 2022 veröffentlichten Leitfaden „Netto-Neuversiegelung gleich NULL!“ aufsetzt.

Gewappnet gegen Greenwashing und fit für die nachhaltige Lieferkette

Jüngste Untersuchungen der EU-Kommission zeigen, dass rund die Hälfte der „grünen“ Behauptungen von europäischen Unternehmen falsch oder irreführend sind. 2023 soll daher eine Art „Zertifizierungskompass“ für Unternehmen erarbeitet werden. „Wir sind überzeugt davon, dass eine fundierte Kenntnis über die zentralen ESG-Zertifizierungen eines der wirksamsten Mittel ist, um sich gegen Greenwashing zu schützen,“ betont Berthold Hofbauer, Heid und Partner Rechtsanwälte.

Globale Lieferketten und die nunmehr anstehenden Herausforderungen praktischer Umsetzung bestehender und zukünftiger Pflichten für Unternehmen werden unter der Leitung von Markus P. Beham, Universität Passau, beleuchtet. Beham: „Bauherren dürfen sich von uns 2023 konkrete Handlungsanleitungen zum Umgang mit Lieferkettengesetzgebung erwarten.“

Über die IG LEBENSZYKLUS BAU

Die IG LEBENSZYKLUS BAU umfasst rund 90 Unternehmen und Institutionen der Bau- und Immobilienwirtschaft Österreichs. Der 2012 als IG Lebenszyklus Hochbau gegründete, gemeinnützige Verein unterstützt Bauherren bei der Planung, Errichtung, Bewirtschaftung und Finanzierung von ganzheitlich optimierten, auf den Lebenszyklus ausgerichteten, Bauwerken. Interdisziplinäre, bereichsübergreifende Arbeitsgruppen bieten eine gemeinsame Plattform für Projektbeteiligte aus allen Bereichen des Gebäudelebenszyklus.

IG Lebenszyklus Bau

Paniglgasse 17, 1040 Wien

Noch keine Beschreibung vorhanden.

Unternehmen

Produkt/Leistung

Jetzt Bewerten Pressemeldungen Öffentliche Seite

19.04.2025

ImmoScout24, VÖPE, Drees & Sommer – Neues aus den Unternehmen

Neue Firmen, Jubiläen, Expansionen, Neugründungen, Aufstiege – viel los war zuletzt in in den heimischen Immobilienunternehmen.

17.04.2025

Dating-App für die Immobilie

Das personalisierte Kundenerlebnis könnte mit neuen Anbietern und im neuen Marktumfeld den Durchbruch schaffen.

16.04.2025

Baukonjunktur: 2025 - Jahr der Erholung

Das Schlimmste scheint vorerst überstanden. 2024 mussten die 19 Euroconstruct-Länder zwar noch einmal einen Rückgang verkraften, 2025 sollte in den meisten Ländern aber die Wende gelingen. Auch in Österreich wird mit einer Stabilisierung und einem sanften Wachstum von 0,4 % gerechnet.

Dieser Inhalt:
  • Erschienen am:
    29.03.2023
  • um:
    09:00
  • Lesezeit:
    3 min
  • Bewertungen und Kommentare:
    0
  • Jetzt bewerten

Newsletter Abonnieren

Abonieren Sie unseren täglichen Newsletter und verpassen Sie keine unserer redaktionellen Inhalte, Pressemeldungen, Livestreams und Videos mehr.

Bitte geben Sie Ihren Vor- und Nachnamen ein, es sind exakt 2 Worte beginnend mit Großbuchstaben erlaubt.

Vielen Dank! Ihre Daten wurden gespeichert. Damit Ihre Anmeldung gültig wird klicken Sie bitte den Link in dem Bestätigungsmail das wir Ihnen gesendet haben.

Werbung

Das Immobilien-Redaktion Unternehmen der Woche 15/2025

Wir Gratulieren EHL Immobilien Gruppe zu erreichten 80 Punkten!

EHL Immobilien Gruppe

Prinz-Eugen-Straße 8-10, 1040 Wien

EHL Immobilien ist einer der führenden Immobiliendienstleister Österreichs und auf Gewerbe- und Wohnimmobilien sowie Investment spezialisiert. Das Spektrum reicht von Immobilienvermittlung über Immobilienbewertung, Asset- und Portfolio Management bis zu Market Research und Investmentberatung. Die exklusive Partnerschaft mit dem globalen Immobiliendienstleister BNP Paribas Real Estate sichert der EHL-Gruppe ein globales Netzwerk und Markt Know-how in 23Ländern.

Unternehmen

Produkt/Leistung

Profil News

Platz 2

Platz 3

TPA Steuerberatung GmbH

Wiedner Gürtel 13, 1100 Wien

TPA ist eines der führenden Steuerberatungsunternehmen in Österreich. Unser Angebot umfasst Steuerberatung, Buchhaltung, Personalverrechnung, Bilanzierung, und Unternehmensberatung und mehr! Rund 750 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in vierzehn österreichischen Niederlassungen stehen Ihnen zur Seite. Unsere Standorte finden Sie in Graz, Hermagor, Innsbruck, Klagenfurt, Krems, Langenlois, Lilienfeld, Linz, Schrems, St.Pölten, Telfs, Villach, Wien und Zwettl. Mehr über TPA Steuerberatung

Unternehmen

Produkt/Leistung

Profil News