Kommentar zum Artikel: "Die Wohnbaukrise hat den Stammtisch erreicht!"

In dem am 23.04.2024 veröffentlichten Artikel von Dr. Andreas Pfeiler (WKÖ) kommentiert dieser das Wohnbauprogramm der Bundesregierung sowie dessen (mediale) Diskussion - auch durch die Bundeskammer der Ziviltechniker:innen. Ein Kommentar von Peter Maydl und Günter Katherl.

Lieber Herr Dr. Pfeiler,

mit Interesse haben wir Ihren Beitrag im Bau- und Immobilien-Report vom 23.04.2024 gelesen.

Die österreichischen Ziviltechniker:innen haben sich Gedanken gemacht, wie die Zukunft des Bauens gestaltet werden sollte und diese (interdisziplinären) Überlegungen in einem Positionspapier unter dem Titel „Klima, Boden und Gesellschaft“ festgehalten. Der Verdacht liegt nahe, Sie hätten sich mit dem mehrdeutigen Begriff „Wortspende“ darauf bezogen, haben wir doch den bisher gebräuchlichen Umgang mit Boden und Gebäudebestand unter dem griffigen Schlagwort „Österreich ist fertig bebaut“ angesprochen. „Be“baut, wohlgemerkt; nicht „ge“baut! Das ist ein Unterschied, den mache Medienvertreter:innen generös ignoriert haben. Wir konzedieren, dass Sie den Begriff „Spende“ nicht ganz unrichtig verwenden, haben wir doch mit zahlreichen Kolleginnen und Kollegen mit in Summe mehreren 100 Jahren Berufserfahrung in zahllosen Sitzungen dieses Papier unentgeltlich erarbeitet. Wir sehen dies auch als „Spende“ und Bringschuld an die Gesellschaft, um Österreich zukunftsfähig aufzustellen. Eine Intention, die uns sicher eint. Wir halten es für eine aus unserem Berufsethos resultierende Verpflichtung, sowohl über den Tellerrand als auch in die Zukunft künftiger Generationen zu blicken, und stimmen mit Ihnen überein, dass die komplexen Zusammenhänge von Ökologie, Ökonomie und sozialen Aspekten nicht auf Stammtischebene gelöst werden können, jedoch diesem berühmtesten aller Tische dieses Landes gegenüber zumindest kommuniziert werden müssen.

Es ist uns ein Anliegen, einen neuen Zugang zur Erhaltung des Gebäudebestandes in die Köpfe von Auftraggebern, Planer:innen und Gesellschaft zu bringen. Auch wenn nicht jedes Bestandsobjekt erhalten werden kann, sollte jedenfalls das Bauen auf der vielzitierten „grünen Wiese“ drastisch reduziert werden bzw. auf die „braune Wiese“ verlagert werden (Stichwort Brachflächennutzung). 

Wir haben höchstes Verständnis dafür, dass Ihre Mitgliedsbetriebe mit Freude hochwertige mineralische Rohstoffe abbauen und verkaufen wollen, wissen aber noch immer nicht, woher langfristig die 70 Mio. t/Jahr herkommen sollen, die bei gleichbleibendem Bauvolumen und Abbruchraten benötigt werden. Trotz vermehrter Bestandsnutzung und steigenden Recycling-Quoten (Stichwort Bauprodukteverordnung 2024 und Taxonomie-Verordnung).

Für eine Diskussion des Themas zur Vermeidung noch allfällig vorhandener Missverständnisse stehen wir immer zur Verfügung. Wir werden dann feststellen, dass unsere Auffassungsunterschiede viel kleiner sind als ein unbedarfter Leser dies vermuten könnte. 

Mit besten Grüßen

Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Peter Maydl

(stellv. Vorsitzender, Ressort Zukunft Lebensraum, Bundeskammer der Ziviltechniker:innen)

Architekt Dipl.-Ing. Günter Katherl 

(Vorsitzender, Ressort Zukunft Lebensraum, Bundeskammer der Ziviltechniker:innen)

Bundeskammer der Ziviltechniker:innen

Karlsgasse 9, 1040 Wien

Die Kammern der ZiviltechnikerInnen sind Körperschaften öffentlichen Rechts und die gesetzlichen Berufsvertretungen der staatlich befugten und beeideten Ziviltechniker/innen (Architekt/innen und Zivilingenieur/innen mit rund sechzig Befugnissen auf ingenieur- und naturwissenschaftlichen, montanistischen Fachgebieten und Fachgebieten der Bodenkultur). Rechtsgrundlage ist das Ziviltechnikergesetz (ZTG 2019). Die Vertretung erfolgt durch gewählte, ehrenamtlich tätige Berufsvertreter/innen (Wahlen alle 4 Jahre).

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Dieser Inhalt:
  • Erschienen am:
    29.04.2024
  • um:
    21:00
  • Lesezeit:
    2 min
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