Deutschland – Wohninvestoren verschieben Investmentfokus zunehmend von den Big Seven auf B- und C-Städte

Investoren sehen in Deutschland Rendite-Potentiale vorwiegend an B- und C-Standorten. Ein typisches Beispiel ist Mönchengladbach mit seinen knapp 270.000 Einwohnern.

Mittelstädte werden zunehmend als Investitionsstandort für Wohnimmobilien gegenüber den Top-7 bevorzugt. „Deutschland ist ein Land des Mittelstands. Das Gros der mittelständischen Unternehmen sitzt oder produziert in den sogenannten B-, C- und D-Städten. Viele dieser Städte sind wirtschaftliche Zentren ihrer Region und verfügen seit Jahren über steigende Bevölkerungszahlen und eine wachsende Kaufkraft“, erläutert Karsten Jungk, Geschäftsführer und Partner des Research- und Bewertungsunternehmens Wüest Partner Deutschland, die Attraktivität von Mittelstädten. „Liegen die C- und D-Städte in einer Metropolregion, wie beispielsweise Halle (Saale) in der Region Leipzig oder Mannheim mit der Nähe zu Frankfurt am Main, steigert dies die Attraktivität für Wohnimmobilieninvestments zusätzlich. Die hohen Mieten und Kaufpreise der Metropolen tragen dazu bei, dass die wohnraumsuchende Bevölkerung auf Mittelstädte ausweicht. „Damit fällt auch der Blick der Investoren immer häufiger in die dritte und vierte Reihe“, so Jungk weiter.

Investoren rechnen nicht mit einem Ende des hohen Preisniveaus

Kai Wolfram, Geschäftsführender Gesellschafter der Engel & Völkers Investment Consulting GmbH (EVIC), erklärt: „Investoren rechnen mittelfristig nicht mit einem Ende des hohen Preisniveaus. Gleichzeitig sind für viele Akteure die Kaufpreise in den Top-7 zu hoch. Daher suchen professionelle Anleger nun in der vermeintlichen Provinz nach guten Objekten und werden auch oft fündig. Nur abseits der Metropolen lassen sich in der Regel noch Bruttoanfangsrenditen von vier Prozent oder höher erzielen“, erläutert Wolfram. Dies belegt auch eine Umfrage, die EVIC unter rund 250 Immobilieninvestoren in Deutschland durchgeführt hat. Insbesondere für Wohnimmobilien gibt es an allen großen Standorten eine Produktknappheit. Knapp die Hälfte der befragten Investoren (49 Prozent) plant, 2019 weiterhin verstärkt Wohnimmobilien zu erwerben. Allerdings eher in den kleineren Städten als in den großen Metropolen. Rund 52 Prozent der befragten Investoren wollen 2019 verstärkt im Umland der Metropolen investieren und rund 48 Prozent geben an, sich verstärkt an B-Standorten zu engagieren. In den Top-7 wollen dagegen nur 38 Prozent verstärkt Investments tätigen.

Beispiel Mönchengladbach

Ein Beispiel für eine Mittelstadt mit Wachstumspotenzial ist Mönchengladbach. In der Stadt kann im Schnitt eine Bruttoanfangsrendite von 6,4 Prozent erzielt werden. Unter der Federführung des britischen Stararchitekten Sir Nicholas Grimshaw haben Bürgerschaft und Unternehmer 2010 eine städtebauliche Vision für ihre Stadt Mönchengladbach entwickelt. Diese mündete 2016 in die Stadtentwicklungsstrategie mg+ Wachsende Stadt und wird nun konsequent umgesetzt. Entlang der drei im Masterplan definierten Querspangen durch das Stadtgebiet sind strategische Impulsprojekte angestoßen worden. Dr. Ulrich Schückhaus, Vorsitzender der Geschäftsführung der Entwicklungsgesellschaft (EWMG) und Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung (WFMG) Mönchengladbach, erklärt: „Durch konsequente Flächenausweisung für Wohn- und Gewerbeentwicklung hat die Stadt Chancen für Investoren und Bürger geschaffen.” Punkten könne Mönchengladbach vor allem mit einer verkehrsgünstigen Anbindung, dem hohen Grünflächenanteil von über 50 Prozent des Stadtgebietes und mit günstigen Konditionen für Wohn- und Gewerbeimmobilien. Mit der Entwicklung des Hochschulquartiers, dem Erwerb des Flughafens Mönchengladbach zur Ansiedelung von Tech-Firmen und der Renaturierung ehemaliger Industrieflächen gestaltet die Stadt aktiv diese Entwicklung.

Abschreckendes Beispiel Berlin

Catella Project Management investiert bewusst in Randlagen von A-Städten sowie an Sekundärstandorten wie Mönchengladbach oder Erkrath (Großraum Düsseldorf). CEO Klaus Franken kommentiert: „Politische Verlässlichkeit ist für uns ein entscheidendes Kriterium. Sie ist an Potenzialstandorten in viel höherem Maße gegeben als an A-Standorten. Berlin ist aktuell in dieser Hinsicht ein besonders abschreckendes Beispiel.“

09.04.2025

Verbund-Geschäftsführer Martin Wagner zur Energiewende: Batteriespeicher und Elektromobilität als Schlüsselkomponenten

Die EU-Gebäuderichtlinie als Motor für die Mobilitätswende steht im Mittelpunkt der Überlegungen von Martin Wagner, Geschäftsführer der Verbund Energie Business. In einer aktuellen Stellungnahme erläutert Wagner die strategische Ausrichtung des Energieunternehmens und betont die Bedeutung der Ladeinfrastruktur in Wohn- und Arbeitsgebäuden für das Gelingen der Energiewende.

08.04.2025

SMATRICS E-Mobility Talk: EU-Gebäuderichtlinie als wichtiger Meilenstein für Elektromobilität

„Wir betreiben nicht nur das größte Ladeinfrastruktur-Netz im High-Power-Charging Bereich in Österreich, sondern liefern auch Dienstleistungen in Österreich und in Deutschland für den Aufbau, den Betrieb und die Abrechnung von allen möglichen Ladesäulen", erläuterte Hauke Hinrichs, CEO von SMATRICS und SMATRICS EnBW, im Rahmen des 6. SMATRICS E-Mobility Talks.

08.04.2025

Regulierungen statt Lösungen

Kompromiss und Konsens sind zentrale Merkmale der österreichischen Demokratie und haben über politische Grenzen hinweg funktioniert. Parteien haben ideologieübergreifend zusammengearbeitet, um Herausforderungen zu bewältigen. Doch das aktuelle Regierungsprogramm im Bereich Wohnen ist in seiner Gesamtheit einseitig und eigentumsfeindlich. Es stellt private Vermieter vor erhebliche Belastungen.

Dieser Inhalt:
  • Erschienen am:
    17.05.2019
  • um:
    16:04
  • Lesezeit:
    3 min
  • Bewertungen und Kommentare:
    0
  • Jetzt bewerten

Newsletter Abonnieren

Abonieren Sie unseren täglichen Newsletter und verpassen Sie keine unserer redaktionellen Inhalte, Pressemeldungen, Livestreams und Videos mehr.

Bitte geben Sie Ihren Vor- und Nachnamen ein, es sind exakt 2 Worte beginnend mit Großbuchstaben erlaubt.

Werbung

Das Immobilien-Redaktion Unternehmen der Woche 14/2025

Wir Gratulieren IMMOcontract zu erreichten 187 Punkten!

Platz 2

Otto Immobilien GmbH

Riemergasse 8, 1010 Wien

Seit mehr als 65 Jahren begleiten wir unsere Kund:innen – oft über mehrere Generationen – mit Erfahrung, Engagement und Leidenschaft für unser Handwerk. Heute zählen wir mit unseren Expert:innen und der Partnerschaft mit Knight Frank zu den großen unabhängigen Berater:innen für Vermarktung, Verwaltung und Bewertung von Wohn- und Gewerbeimmobilien – national und international.

Unternehmen

nicht bewertet

Produkt/Leistung

nicht bewertet

Hiring Profil News

Platz 3