Corona hat der Nachfrage nach Wohnen auf dem Land einen kräftigen Schub verliehen. Davon profitiert der Immobilienmarkt im Waldviertel überproportional. Gleichzeitig wird das Angebot an Objekten dadurch knapper. Raiffeisen Immobilien und die Initiative „Wohnen im Waldviertel“ bieten Menschen, die sich für das Leben im Waldviertel interessieren, und auch jenen, die ihre Immobilie verkaufen, vermieten oder in anderer Form nutzen möchten, zahlreiche spezifische Service-Leistungen an.
Das Waldviertel liegt im Trend – und das nicht erst seit der Corona-Pandemie. Das 4.615 km² große, nördlichste Viertel Niederösterreichs mit 215.700 Hauptwohnsitzer:innen und 50.700 Nebenwohnsitzer:innen wird als Wohn- und Arbeitsort seit Jahren nachgefragt. Warum erklärt Regionalentwickler Josef Wallenberger: „Zum einen, weil Menschen erkennen, welch gute Lebensqualität und Infrastruktur sie hier vorfinden. Zum anderen spielen auch die aktuellen Umbrüche eine Rolle. Je krisenhafter eine Zeit, umso eher zieht es die Menschen aufs Land. Gerade in Finanz-, Gesundheits- oder Flüchtlingskrisen spielen Sicherheit, Vertrauen und Übersichtlichkeit eine wesentliche Rolle dafür, wo Menschen leben wollen und die Kinder aufwachsen sollen.“
Waldviertel für junge Menschen interessant
Die größte Gruppe, die ins Waldviertel zieht, ist zwischen 20 und 34 Jahre alt, viele von ihnen haben Kinder. Sie beleben die Orte, nutzen die Infrastruktur und sind potentielle neue Arbeitskräfte für die regionalen Betriebe. Hauptmotiv für den Zuzug ist neben dem sicheren Aufwachsen der eigenen Kinder die relativ gute Leistbarkeit von Immobilien im Waldviertel.
Jährlich sind es im Durchschnitt rund 4.900 Personen, die in der Region ihren Hauptwohnsitz gründen. Davon kommen etwa 1.350 aus Wien. Dann folgen das Wiener Umland, der Raum St. Pölten und beispielsweise auch Räume wie Linz-Wels.
Zwischen 2009[[1]] (https://www.ots.at/redirect/rivimmo) und 2020 haben 58.500 Personen hier ihren Hauptwohnsitz begründet. In dieser Zahl ist der „Turbo Corona“ noch nicht einberechnet. Die neuen Wanderungszahlen der Statistik Austria erscheinen im Juni 2022.
Laut der vorläufigen Ergebnisse der Statistik Austria zum Bevölkerungsstand 1.1.2022 ist der Wanderungssaldo auch im Vorjahr positiv gewesen und konnte die doch hohe negative Geburtenbilanz gut ausgleichen. So konnte der insgesamte Rückgang der Bevölkerung spürbar abgebremst werden.
Relevante Kennzahlen zur Region (Statistik Austria):
Zuzug: 58.530 Personen haben zwischen 2009 und 2020 ihren Hauptwohnsitz im Waldviertel begründet. 16.193 davon kamen aus Wien in die Region. (Zum Vergleich: 54.950 Menschen sind weggezogen.)
Es sind 3.580 mehr Hauptwohnsitzer zugewandert als abgewandert (= positive Wanderungsbilanz).
Das Waldviertel ist beliebt bei jungen Paaren mit Kindern. Die größte Gruppe der Zuziehenden ist um die 30 Jahre alt. Viele von ihnen bringen Kinder mit.
115.214 Umzüge innerhalb der Region deuten auf vermehrtes Bleiben der regionalen Bevölkerung hin und sprechen für einen Imagewandel.
Immobilienmarkt Waldviertel: Aufholjagd bei Preisen
Die positive Wanderungsbilanz und die generell sehr starke Nachfrage nach Immobilien im Zuge der Corona-Pandemie gibt dem Waldviertler Immobilienmarkt überproportional starken Auftrieb. Insgesamt wurden 2021 in den Waldviertler Bezirken Gmünd, Horn, Krems Land, Waidhofen/Thaya und Zwettl 2.431 Wohnimmobilien im Wert von € 192 Mio veräußert. Bei den Preisen für Einfamilienhäusern und Eigentumswohnungen setzte ein Aufholprozess ein, sie sind im Waldviertel 2021 überdurchschnittlich stark gestiegen. Das zeigt eine Analyse von Raiffeisen Immobilien NÖ/Wien/Burgenland, seit über 30 Jahren das führende Immobilienmaklerbüro im Waldviertel.
Die durchschnittlichen Quadratmeterpreise für ein Einfamilienhaus im Waldviertel legten demnach von 2020 auf 2021 um 34% von € 1.914 auf € 2.577 zu, Eigentumswohnungen verteuerten sich im gleichen Zeitraum um 28% auf € 2.335/m2. Zum Vergleich: Im NÖ-Durchschnitt betrugen die Preissteigerungen bei Einfamilienhäusern nur 10%, bei Eigentumswohnungen 7%. Grundstücke sind im Waldviertel – da ausreichend vorhanden – immer noch günstig: Hier lag der Preiszuwachs 2021 bei nur 10% (von € 19,7 auf € 21,7 je m2), verglichen mit 14% im NÖ-Schnitt. Allerdings zeigte sich gerade bei Grundstücken im ersten Quartal 2022 ein neuerlicher starker Preisschub auf € 33,8/m2 - womit man aber vom Landesschnitt in dieser Objektkategorie (€ 90,9/m2) immer noch weit entfernt ist.
Zwei Treiber tragen zu dieser Entwicklung maßgeblich bei: Die verstärkte Sehnsucht nach dem Landleben im Zuge der Corona-Pandemie und der Trend zum Home-Office. Bei einer von Raiffeisen Immobilien in Auftrag gegebenen repräsentativen Umfrage [[2]] (https://www.ots.at/redirect/rivimmo1) gaben im Herbst 2020 78% der Österreicher:innen an, dass es sich in der Krise besser am Land lebt. Auch der Homeoffice-Trend macht ländliche Lagen attraktiver, da er die Notwendigkeit zum Pendeln reduziert. Das spart nicht nur wertvolle Lebenszeit, sondern auch Spritkosten. Und dieser Trend ist gekommen, um zu bleiben. Laut einer aktuellen Umfrage[[3]] (https://www.ots.at/redirect/rivimmo2) im Auftrag von Raiffeisen Immobilien vom März 2022 wünschen sich drei Viertel der Österreicher:innen mit Homeoffice-Erfahrung die Möglichkeit auch nach Pandemie-Ende weiterhin zumindest teilweise von zu Hause zu arbeiten. Davon wird gerade das Waldviertel profitieren, wo der Ausbau des Breitbandinternets zügig voranschreitet.
Die Stunde der Verkäufer
Der Immobilienboom im Waldviertel hat jedoch - vor allem bei gebrauchten Immobilien – zu einer deutlichen Verknappung des Angebots geführt. Ing. Mag. (FH) Peter Weinberger, Geschäftsführer von Raiffeisen Immobilien NÖ/Wien/Burgenland: „Der Markt ist ausgetrocknet, gebrauchte Immobilien in gutem Zustand sind nur schwer zu bekommen. Und wenn, dann sind sie nicht lange auf dem Markt.“ Der Immobilienexperte rät daher allen Eigentümer:innen gebrauchter Objekte, die nicht selbst benötigt werden, die Gunst der Stunde zu nutzen und zu verkaufen. „Die Preise sind hoch wie nie. Daher meine Empfehlung: Schmieden Sie das Eisen, solange es heiß ist. Investieren und sanieren, vermieten oder verkaufen, bei der augenblicklichen Marktlage zahlt es sich in jedem Fall aus.“ Raiffeisen Immobilien und die Initiative „Wohnen im Waldviertel“ bieten zahlreiche spezifische Service-Leistungen an, die Eigentümer dabei unterstützen: Von der Vermittlung von Partnerunternehmen für die Renovierung bis zur Suche nach geeigneten Mieter:innen oder Käufer:innen.
Doch es muss nicht immer der klassische Verkauf sein: Für Best-Ager bietet Raiffeisen Immobilien auch alternative Vertragsformen wie den Verkauf mit lebenslangem Wohnrecht oder den Verkauf auf Leibrente. „Diese Varianten sind gerade für Bezieher:innen kleiner Einkommen attraktiv. Man kann damit die Pension aufbessern und muss dennoch nicht auf den Komfort des gewohnten Eigenheimes verzichten.“, erläutert Peter Weinberger. Leibrenten sind überdies inflationsgesichert, da indexiert.
Für die Zukunft rechnen die Experten von Raiffeisen Immobilien für das Waldviertel mit einer weiterhin positiven Entwicklung, wenngleich die Preissteigerungsraten sich mittelfristig auf niedrigerem Niveau einpendeln sollten. Weinberger: „Das Waldviertel bleibt im Trend. Aktuell beobachten wir etwa eine verstärkte Nachfrage von „Klimaflüchtlingen“, Menschen, die es aus der Hitze der Großstadt in den angenehm kühlen Norden Niederösterreichs zieht.“ Gerade für diese Zielgruppe sind auch Zweitwohnsitze im Waldviertel wieder zunehmend attraktiv – eine Chance z.B. für Waldviertler Landwirt:innen die in oftmals zu groß gewordenen Gehöften Wohnraum verfügbar haben.