--}}
 

Weiter gedacht … die Wohnungsnot wird Realität

Lange genug wurde gewarnt, und lange genug wurde zugewartet. Spätestens Mitte 2026 wird sich das Problem nicht mehr leugnen lassen.

© Image-Source

Die Diskussion um die Mietpreisbremse hat alle aufgeschreckt, und es gab mindestens fünf Pressemeldungen, die sich (zu Recht!) mit dem Thema befasst haben. Das eigentliche Problem wird damit aber nicht gelöst, und eine Mietpreisbremse wird auch in keinem Fall die Sanierungs- oder Bauquote heben. Der Rückgang der Neubau- und Sanierungsleistung beträgt laut WKO bundesweit bis zu 80 Prozent, zahlreiche Makler- und Bauträgerunternehmen sind bereits vom Markt verschwunden. Der Bedarf an neuen Wohnungen ist in Wien bereits jetzt nicht mehr zu decken: Insgesamt liegt er bei 10.000 bis 11.000 Wohnungen jährlich, was fast doppelt so hoch ist wie die geplanten Fertigstellungen für 2025. Im Jahr 2026 ist keine Verbesserung der Situation zu erwarten, im Gegenteil, die Prognose zeigt einen noch stärkeren Rückgang der Fertigstellungen. Knapp 4.000 Wohnungen sind es laut EXPLOREAL 2026, im Jahr 2027 sollen es nicht einmal mehr 2.500 sein – nach den aktuellen Zahlen. Die werden aber vermutlich noch nach unten korrigiert.

Nicht nur die Fertigstellungen brechen ein, sondern auch die Baugenehmigungen für Wohneinheiten. 2.000 Genehmigungen sollen es 2026 in Wien sein. Der geschätzte Bedarf liegt aber in Wien – wie bereits erwähnt – bei 10.000 bis 11.000 Wohnungen jährlich. WohnungskäuferInnen, die mit offenen Augen den Markt betrachten, haben die Situation schon erkannt, denn im ersten Halbjahr 2025 sind die Wohntransaktionen laut IMMOunited auf knapp 5.000 gestiegen. Der Anstieg hat mit den gesunkenen Zinsen zu tun, aber auch mit der Sorge der Menschen, dass das Gut Wohnraum knapp und teuer wird. Was die Miete betrifft, zeichnet sich ohnehin schon ein Lock-in-Effekt ab, wie in meinem Artikel geschrieben, was den Kauf betrifft, ist mit steigenden Preisen zu rechnen. 

Damit türmt sich ein Problem auf, dem alle etwas hilflos gegenüberstehen: die Branche, die Politik, aber vor allem die Bewohner – nicht nur in Wien, sondern in allen Bundesländern. In Österreich gehen laut EXPLOREAL die Fertigstellungen von 12.763 im Jahr 2025 auf knappe 4.000 zurück! Ein Problem, das so gewaltig wird, dass von politischer Seite niemand hinsehen will, wobei ein Immobilienbewerter sagte: „Ich habe auch keine Idee, wie sich dieser Knoten lösen lässt.“ Selbst ein sofortiges Handeln der Politik würde das Jahr 2027 nicht mehr erreichen, denn ein jetzt gestarteter Wohnbau wäre erst im Jahr 2028 fertig. 

Aus meiner Sicht hat die Politik das Problem von einer ganz falschen Seite angegangen, und auch eine sofort einsetzende Initiative wird uns nicht retten. Es fehlen Projektentwickler, Gewerke, Arbeiter, Geld. Das ist keine Schwarzmalerei, das ist so.

Von Knappheit kann daher in naher Zukunft keine Rede mehr sein. Knappheit ist zu milde ausgedrückt: Es wird eine Katastrophe. Und das darf man anhand der Zahlen genau so sehen. Ich lasse mich aber gerne eines Besseren belehren.

Ich frage mich, was man anhand der Zahlen von politischer Seite nicht versteht, und da möchte ich Gerald Gollenz, den ehemaligen Fachverbandsobmann der WKO, zitieren: „Wenn die Alarmglocken jetzt noch immer nicht läuten, dann weiß ich nicht, wann sie läuten sollen.“

Ich frage mich, wo die Verantwortlichen (sofern man sich als Politiker oder Politikerin für etwas verantwortlich fühlt) die Chuzpe hernehmen, diese Tatsachen einfach zu ignorieren. Was ist an diesen Zahlen nicht verständlich?

Das heißt jetzt weitergedacht: Die kommenden Jahre werden für Wohnungssuchende ein echtes Problem sein – bei Kauf und Miete. Was man sicher sagen kann, ist, dass das Ganze letztendlich ein soziales Problem wird, das auf dem Rücken der Bevölkerung ausgetragen wird.

17.09.2025

Zwischen Bewegung und Hoffnung

Investments in Gewerbeimmobilien erfolgen derzeit nur zögerlich. Ein Blick auf den Markt.

16.09.2025

Zukunftswerkstatt Wien 2030: Gemeinsam die Stadtentwicklung neu denken

Die aktuellen Herausforderungen in der Immobilienbranche und im Einzelhandel erfordern innovative Lösungsansätze und vorausschauendes Denken. In diesem Kontext veranstalten RegioPlan und RegioData am 24. September 2025 den Workshop „Wien 2030", der sich mit den Zukunftsperspektiven der Wiener Stadt- und Immobilienlandschaft auseinandersetzt.

Geschrieben von:

Chefredakteur bei

Immobilien Redaktion
Interview-Partner:
Dieser Inhalt:
  • Erschienen am:
    29.07.2025
  • um:
    18:00
  • Lesezeit:
    3 min
  • Bewertungen und Kommentare:
    0
  • Jetzt bewerten

Werbung

Kategorie: Inland

Artikel:936

Die vielfältigen Inhalte unser Artikel und Videos befassen sich mit der Immobilienmarktentwicklung in Österreich und geben gemeinsam mit den relevanten Branchennews einen aktuellen Überblick. Allerdings werfen wir auch einen Blick in die Zukunft der einzelnen Assets. 
Mit diesem Blick in die Zukunft garantieren wir allen Lesern und Leserinnen, bei den entscheidenden Entwicklungen vorne dabei zu sein. Wir denken oft schon über Themen nach, die andere noch gar nicht als solche erkannt haben und greifen Entwicklungen auf, bevor sie sich am Markt etabliert haben.

Newsletter Abonnieren

Abonieren Sie unseren täglichen Newsletter und verpassen Sie keine unserer redaktionellen Inhalte, Pressemeldungen, Livestreams und Videos mehr.

Bitte geben Sie Ihren Vor- und Nachnamen ein, es sind exakt 2 Worte beginnend mit Großbuchstaben erlaubt.

Vielen Dank! Ihre Daten wurden gespeichert. Damit Ihre Anmeldung gültig wird klicken Sie bitte den Link in dem Bestätigungsmail das wir Ihnen gesendet haben.

Werbung

Das Immobilien-Redaktion Unternehmen der Woche 37/2025

Wir Gratulieren teamneunzehn-Gruppe zu erreichten 20 Punkten!

Platz 2

Immobilienrendite AG

Hollandstraße 14, 1020 Wien

Die Immobilienrendite AG sucht unterbewertete Immobilien, um mit kreativen Lösungen neuen Nutzen für Mieter, Investoren, Banken und Käufer zu schaffen.

Unternehmen

Produkt/Leistung

Profil News

Platz 3

Otto Immobilien GmbH

Riemergasse 8, 1010 Wien

Seit mehr als 65 Jahren begleiten wir unsere Kund:innen – oft über mehrere Generationen – mit Erfahrung, Engagement und Leidenschaft für unser Handwerk. Heute zählen wir mit unseren Expert:innen und der Partnerschaft mit Knight Frank zu den großen unabhängigen Berater:innen für Vermarktung, Verwaltung und Bewertung von Wohn- und Gewerbeimmobilien – national und international.

Unternehmen

Produkt/Leistung

Profil News