--}}
 

Wann kommen die oberen 10.000 bei den Mieten im Mittelfeld an?

Ich kenne eine Familie, die aus ihrer Wohnung auszieht. In der neuen Wohnung zahlen sie nur 1.400 Euro Miete im Monat – die Eltern freuen sich über das günstige Angebot.
Die Wohnung ist neu saniert, hat zwei Kinderzimmer (bisher hatten sie bei 120 Quadratmetern nur eines für zwei Kinder), liegt innerhalb des Gürtels und ist ein Schnäppchen! Ein Schnäppchen ist sie deshalb, da diese Familie in ihrer bisherigen Wohnung 1.900 Euro pro Monat bezahlt hat.

Das sind jetzt um 500 Euro netto mehr, die in der Haushaltskasse zur Verfügung stehen. Man musste nicht lange suchen und hatte eine große Auswahl, denn im Internet gibt es in dieser Preiskategorie relativ viele Wohnungen – weil diese einfach schwer vermarktbar sind.

Ab 700 Euro Miete steig die Vermittlungsdauer bei Mietwohnungen

Blicken wir zurück. Waren es vor rund vier Jahren noch die Wohnungen ab 1.200 Euro monatlich, die länger im Netz gestanden sind, so sind es mittlerweile die Wohnungen über 700 Euro Miete, die einen längeren Verwertungszeitraum aufweisen. Alles, was darunter liegt, wird schnell vom Markt absorbiert – sprich, die Nachfrage nach günstigem Wohnraum ist enorm hoch, was sich schon allein dadurch zeigt, dass Mikroapartments reißenden Absatz finden. Ob das ein Trend ist, der gewünscht ist, oder ob die Mieter und Mieterinnen aus der Not eine Tugend machen, sei einmal dahingestellt.

Der Trend zu billigeren Wohnungen widerlegt den Aufschwung

Im oberen Segment zeigt sich aber eine sehr interessante Entwicklung. Wohnungen von 1.000 bis 1.500 Euro stehen zwar lange auf der Vermarktungsliste, aber sie finden in letzter Zeit vermehrt ihre Abnehmer. Und zwar sind es diejenigen, die aus einer Wohnung ausziehen, in der sie bis dato rund 2.000 Euro Miete bezahlt haben. Diese Wohnungssuchenden sind bei Vermietern sehr begehrt, denn diese wissen, dass sie davor viel mehr gezahlt haben und daher die aktuelle Miete aufbringen können – und auch „lieber“ bezahlen, da die Miete günstiger ist. Die Suchenden haben eine relativ gute Auswahl, und viele wissen um die Stärke ihrer Position.

Die verlassenen Wohnungen allerdings werden nicht so rasch einen Nachmieter finden. Nebenbei frage ich mich natürlich, wie es in einer Zeit des Wirtschaftsaufschwungs, wie er gerne propagiert wird, geschehen kann, dass sich bei einem so wesentlichen Gut wie dem Wohnen eine dermaßen seltsame Situation abzeichnet? Die Conclusio daraus: Der Aufschwung findet in der Realität gar nicht statt beziehungsweise kommt dort gar nicht an, denn sonst hätten wir diese Situation nicht.

Sind Mietkürzungen bei großen Wohnungen die richtige Antwort?

Auf jeden Fall stellt sich die Frage, was Eigentümer in Zukunft mit diesen Wohnungen machen, von denen es offensichtlich immer mehr gibt und die vom Markt kaum aufgenommen werden? Lässt man sie leer stehen und wartet auf bessere Zeiten, oder wird hier irgendwann der Stift angesetzt und die Miete einfach heruntergesetzt? Welcher Eigentümer kann es sich schon dauerhaft leisten, zwei, drei Wohnungen leer stehen zu lassen, die gemeinsam 2.500 bis 3.500 Euro Miete pro Monat bringen könnten? Es gibt natürlich weitaus weniger Wohnungen in dieser Kategorie, als es bei Durchschnittsgrößen der Fall ist, aber ein gewisser Effekt könnte sich doch einstellen, wenn diese großen Wohnungen zu günstigeren Konditionen auf den Markt kommen und somit die oberen Zehntausend im Mittelfeld anlangen.

Man darf gespannt sein.

19.04.2025

ImmoScout24, VÖPE, Drees & Sommer – Neues aus den Unternehmen

Neue Firmen, Jubiläen, Expansionen, Neugründungen, Aufstiege – viel los war zuletzt in in den heimischen Immobilienunternehmen.

17.04.2025

Dating-App für die Immobilie

Das personalisierte Kundenerlebnis könnte mit neuen Anbietern und im neuen Marktumfeld den Durchbruch schaffen.

16.04.2025

Baukonjunktur: 2025 - Jahr der Erholung

Das Schlimmste scheint vorerst überstanden. 2024 mussten die 19 Euroconstruct-Länder zwar noch einmal einen Rückgang verkraften, 2025 sollte in den meisten Ländern aber die Wende gelingen. Auch in Österreich wird mit einer Stabilisierung und einem sanften Wachstum von 0,4 % gerechnet.

Geschrieben von:

Chefredakteur bei

Immobilien Redaktion
Interview-Partner:
Dieser Inhalt:
  • Erschienen am:
    11.01.2018
  • um:
    08:13
  • Lesezeit:
    3 min
  • Bewertungen und Kommentare:
    0
  • Jetzt bewerten

Werbung

Kategorie: Inland

Artikel:866

Die vielfältigen Inhalte unser Artikel und Videos befassen sich mit der Immobilienmarktentwicklung in Österreich und geben gemeinsam mit den relevanten Branchennews einen aktuellen Überblick. Allerdings werfen wir auch einen Blick in die Zukunft der einzelnen Assets. 
Mit diesem Blick in die Zukunft garantieren wir allen Lesern und Leserinnen, bei den entscheidenden Entwicklungen vorne dabei zu sein. Wir denken oft schon über Themen nach, die andere noch gar nicht als solche erkannt haben und greifen Entwicklungen auf, bevor sie sich am Markt etabliert haben.

Newsletter Abonnieren

Abonieren Sie unseren täglichen Newsletter und verpassen Sie keine unserer redaktionellen Inhalte, Pressemeldungen, Livestreams und Videos mehr.

Bitte geben Sie Ihren Vor- und Nachnamen ein, es sind exakt 2 Worte beginnend mit Großbuchstaben erlaubt.

Vielen Dank! Ihre Daten wurden gespeichert. Damit Ihre Anmeldung gültig wird klicken Sie bitte den Link in dem Bestätigungsmail das wir Ihnen gesendet haben.

Werbung

Das Immobilien-Redaktion Unternehmen der Woche 15/2025

Wir Gratulieren EHL Immobilien Gruppe zu erreichten 80 Punkten!

EHL Immobilien Gruppe

Prinz-Eugen-Straße 8-10, 1040 Wien

EHL Immobilien ist einer der führenden Immobiliendienstleister Österreichs und auf Gewerbe- und Wohnimmobilien sowie Investment spezialisiert. Das Spektrum reicht von Immobilienvermittlung über Immobilienbewertung, Asset- und Portfolio Management bis zu Market Research und Investmentberatung. Die exklusive Partnerschaft mit dem globalen Immobiliendienstleister BNP Paribas Real Estate sichert der EHL-Gruppe ein globales Netzwerk und Markt Know-how in 23Ländern.

Unternehmen

Produkt/Leistung

Profil News

Platz 2

Platz 3

TPA Steuerberatung GmbH

Wiedner Gürtel 13, 1100 Wien

TPA ist eines der führenden Steuerberatungsunternehmen in Österreich. Unser Angebot umfasst Steuerberatung, Buchhaltung, Personalverrechnung, Bilanzierung, und Unternehmensberatung und mehr! Rund 750 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in vierzehn österreichischen Niederlassungen stehen Ihnen zur Seite. Unsere Standorte finden Sie in Graz, Hermagor, Innsbruck, Klagenfurt, Krems, Langenlois, Lilienfeld, Linz, Schrems, St.Pölten, Telfs, Villach, Wien und Zwettl. Mehr über TPA Steuerberatung

Unternehmen

Produkt/Leistung

Profil News