--}}
 

Rettung durch Insolvenz? Wie Christoph Gröner eine kluge Wahl getroffen hat

In der öffentlichen Meinung wird eine Insolvenz oft mit dem Untergang eines Unternehmens gleichgesetzt – als endgültige Bankrotterklärung des Eigentümers. Auch Christoph Gröner, ein bekannter Akteur der deutschen Immobilienbranche, hat sich bei einem seiner Unternehmen für diesen schwierigen Schritt entschieden und sieht sich nun mit erheblicher Kritik konfrontiert.

Christoph Gröner

© CG-Gruppe

© Otter consult

Was viele nicht wissen: Eine selbstverwaltete Insolvenz, wie sie Gröner durchführt, eröffnet zahlreiche Möglichkeiten, Schulden effektiv abzubauen und binnen weniger Monate wieder handlungsfähig zu sein – eine durchdachte Strategie. In diesem Beitrag erfahren Sie, wie Gröner und seine Gläubiger diesen Weg gestalten und weshalb die Eigenverwaltung eine interessante Sanierungsoption sein kann.

Eigenverwaltung als Rettungsstrategie: Christoph Gröners Ansatz

Christoph Gröner, Gründer der Gröner Group und Immobilienunternehmer, hat sich für eine Insolvenz in Eigenverwaltung entschieden. Im Gegensatz zu einem regulären Insolvenzverfahren behält er dabei weiterhin die Kontrolle über sein Unternehmen und führt die Geschäfte eigenständig fort. Bei einer regulären Insolvenz übernimmt ein externer Verwalter die Leitung, was für die betroffene Firma oft das Ende bedeutet. Die Eigenverwaltung hingegen erlaubt es der bestehenden Geschäftsführung, den Sanierungsprozess eigenständig zu leiten, mit dem Ziel, das Unternehmen zu erhalten statt aufzulösen.

Dieser Schritt war angesichts der finanziellen Herausforderungen – darunter Verbindlichkeiten von 83 Millionen Euro – ein wichtiger strategischer Schachzug. Da die klassischen Finanzierungswege ausgeschöpft waren, nutzte Gröner die Eigenverwaltung, um sich auf den Abbau der Schulden zu konzentrieren. Dazu gehörten insbesondere Verhandlungen mit den Gläubigern, um finanzielle Spielräume wiederherzustellen. Auch wenn in diesem Verfahren ein Insolvenzverwalter beteiligt ist, agiert dieser hauptsächlich in beratender Funktion, sodass die Entscheidungsgewalt bei der Unternehmensführung bleibt – ein entscheidender Vorteil für den Fortbestand des Unternehmens.

Insolvenz als Neubeginn: Herausforderungen und Chancen

Trotz des negativ behafteten Begriffs „Insolvenz“ bietet dieses Verfahren für Christoph Gröner nicht nur Hürden, sondern auch das Potenzial für einen Neustart. In den USA wird der Umgang mit einer Insolvenz oft als Stärke angesehen – vorausgesetzt, es liegen keine strafrechtlich relevanten Verfehlungen vor. Gröner steht vor der Aufgabe, Transparenz zu zeigen und die Gläubiger, Investoren und Geschäftspartner von seinem Sanierungskurs zu überzeugen. Hierbei kann es erforderlich sein, verwertbare Immobilien oder Unternehmensanteile zu verkaufen, um Verbindlichkeiten zu reduzieren und Liquidität zu schaffen.

Ein weiterer zentraler Punkt seiner Strategie ist die Fokussierung auf profitable Geschäftsfelder, während unrentable Projekte geschlossen oder abgegeben werden. Auch die interne Abstimmung mit Mitarbeitern und die gezielte Steuerung der öffentlichen Wahrnehmung sind essenziell, um das Unternehmensimage zu schützen. Für die Gläubiger bedeutet dieses Verfahren die Möglichkeit, den Sanierungsplan zu akzeptieren und zumindest einen Teil ihrer Forderungen zurückzuerhalten. Alternativ könnten sie auf ein reguläres Insolvenzverfahren drängen, was jedoch häufig zu höheren Verlusten führt. In einem regulären Verfahren hat der Insolvenzverwalter vor allem das Ziel, Gläubigerforderungen zu bedienen – oft ohne Rücksicht auf die Fortführung des Unternehmens.

Die Eigenverwaltung ermöglicht also eine strategische Restrukturierung, bei der alle Beteiligten – insbesondere Gläubiger und Mitarbeiter – profitieren können. Sie bietet höhere Rückzahlungsquoten und eine größere Chance auf den Erhalt von Arbeitsplätzen. Zudem zeigt dieser Ansatz anderen Unternehmern auf, dass es Alternativen zur endgültigen Zerschlagung eines Unternehmens gibt. Christoph Gröner demonstriert damit einen mutigen Weg, der anderen Unternehmen in vergleichbaren Situationen als Vorbild dienen könnte.

04.07.2025

»Die Schwerkraft gilt auch für die Immobranche«

Im Interview erzählt Thomas G. Winkler, was seine beste Entscheidung als CEO der UBM Development war und davon, was er heute anders machen würde. Er erklärt, warum am Baustoff Holz kein Weg vorbeiführt und verrät, welche Vision ihn antreibt und welche Branche ihn reizen würde, wenn ihn sein Karriereweg nicht zur UBM geführt hätte.

03.07.2025

Ausbildungslücken in der Architekturbranche – Marc Höhne über Nachhaltigkeit und Digitalisierung im Fokus

Die gegenwärtigen Herausforderungen in der Architekturausbildung offenbaren signifikante Defizite in den Bereichen Nachhaltigkeit und Digitalisierung – zwei Schlüsselkompetenzen, die für die zukunftsorientierte Entwicklung der Branche unerlässlich sind. Marc Guido Höhne, seit 2022 Geschäftsführer innerhalb der internationalen DELTA Gruppe und verantwortlich für den Bereich „Integrale Beratung", identifiziert in einem exklusiven Interview wesentliche Handlungsfelder, die dringend einer Reform bedürfen.

02.07.2025

Weiter gedacht … Franz Kafka, die Projektentwicklung und 2027

Da es hin und wieder Anfragen in der Redaktion gibt, warum wir auf der Immobilien-Redaktion zum Beispiel auch Spatenstiche von Wohnobjekten veröffentlichen, später über die Dachgleiche berichten und dann noch, wenn sie fertiggestellt sind, hier der Grund:

Geschrieben von:
Interview-Partner:
Dieser Inhalt:
  • Erschienen am:
    09.12.2024
  • um:
    06:00
  • Lesezeit:
    3 min
  • Bewertungen und Kommentare:
    0
  • Jetzt bewerten

Kategorie: Ausland

Artikel:359

 Es ist wesentlich, einen Blick über den eigenen Tellerrand zu werfen. Speziell nach Deutschland, wo zahlreiche österreichische Immobilienunternehmen engagiert sind.
In Artikeln und Interviews mit CEOs von Immobilienunternehmen bringen wir einen umfassenden Marktüberblick, der die aktuelle Immobiliensituation in Deutschland widerspiegelt.
Wir informieren aber nicht nur über die Geschehnisse bei unseren direkten nördlichen Nachbarn, sondern erfassen auch andere Trends in Europa und weltweit. 

Newsletter Abonnieren

Abonieren Sie unseren täglichen Newsletter und verpassen Sie keine unserer redaktionellen Inhalte, Pressemeldungen, Livestreams und Videos mehr.

Bitte geben Sie Ihren Vor- und Nachnamen ein, es sind exakt 2 Worte beginnend mit Großbuchstaben erlaubt.

Vielen Dank! Ihre Daten wurden gespeichert. Damit Ihre Anmeldung gültig wird klicken Sie bitte den Link in dem Bestätigungsmail das wir Ihnen gesendet haben.

Werbung

Das Immobilien-Redaktion Unternehmen der Woche 26/2025

Wir Gratulieren Enteco Concept GmbH zu erreichten 24 Punkten!

Enteco Concept GmbH

Burggasse 104, 1070 Wien

Enteco ist eine Immobilien-Marketingagentur aus Wien mit Schwerpunkt Digital Marketing. Wir beschäftigen uns mit der Digitalisierung der Immobilienbranche.

Unternehmen

Produkt/Leistung

Profil News

Platz 2

ARE Austrian Real Estate GmbH

Trabrennstraße 2B, 1020 Wien

Mit einem Portfolio von 582 Bestandsliegenschaften und rund 35 Projekten in Entwicklung zählt die ARE Austrian Real Estate zu den größten österreichischen Immobilienunternehmen. Eine ihrer Kernkompetenzen ist die Entwicklung zukunftsweisender Stadtteile und Quartiere mit durchdachter Infrastruktur. Bei der Bewirtschaftung ihres breitgefächertes Portfolio an erstklassigen Büro-Objekten setzt die ARE auf kontinuierliche Bestandsoptimierung und individuelle Nutzungskonzepte mit bestmöglichem Service für ihre Kund*innen. Höchste Nachhaltigkeitsstandards und das Bekenntnis zum Klimaschutz stehen dabei stets im Zentrum des Wirtschaftens.

Unternehmen

Produkt/Leistung

Profil News

Platz 3

aspern Die Seestadt Wiens

Seestadtstraße 27, 1220 Wien

aspern Die Seestadt Wiens ist eines der größten Stadtentwicklungsgebiete Europas. Bis in die 2030er Jahre entsteht im Nordosten Wiens – im dynamischen 22. Wiener Gemeindebezirk – eine Stadt mit Herz und Hirn, in der das ganze Leben Platz hat. In mehreren Etappen werden hochwertiger Wohnraum für mehr als 25.000 Menschen und über 20.000 Arbeits- und Ausbildungsplätze entstehen. Auf dem Fundament von innovativen Konzepten wächst ein nachhaltiger Stadtteil, der hohe Lebensqualität mit dynamischer Wirtschaftskraft verbindet.

Unternehmen

Produkt/Leistung

Profil News