--}}
 

Lösungen für die kommende Wohnungsknappheit – mit Bettgehern wird es nicht funktionieren

Betrachtet man die Baugenehmigungen, dann ist klar, dass wir im Wohnbereich vor schwierigen Zeiten stehen. In zwei Jahren erfolgt (sicher) eine Verknappung des Angebots, bei (vermutlich) gleich hoher Nachfrage.

© axelbueckert

Die Zeichen stehen auf Sturm. Das ist aber keine Prognose, sondern eine Tatsache. Wir werden in zwei, drei Jahren mit einer echten Wohnungsknappheit zu kämpfen haben. Manche meine, es könnte schon 2024 so weit sein. Ablesen lässt sich diese Entwicklung in Wien bereits an den schwindenden Wohnbaugenehmigungen. Wie stark der Einbruch sein wird, zeigen die Daten von EHL/WKO/EXPLOREAL. Letztes Jahr wurden in Wien 16.230 Wohnungen im Neubau fertiggestellt, dieses Jahr wird mit 16.000 gerechnet. Heftig wird es nächstes Jahr: 2024 sollen es 12.000 Wohneinheiten sein, und 2025 kommen dann nur mehr 7.500 Wohnungen auf den Markt. Andreas Holler, Geschäftsführer der BUWOG Group, meinte schon vor einigen Monaten zu diesen Zahlen: „Wenn nicht dringend daran gearbeitet wird, die Rahmenbedingungen für den Wohnbau zu verbessern, wird es in spätestens zwei Jahren einen beachtlichen Nachfrageüberhang geben.“

Es wird von politischer Seite nicht daran gearbeitet, diese Entwicklung zu verhindern, und mittlerweile mehren sich die Warnungen. Aber auch wenn daran gearbeitet würde, so könnte die entstehende Lücke in der kurzen Zeit nicht geschlossen werden. Fehlende Baugenehmigungen sprechen eine eindeutige Sprache – denn bis ein Projekt fertiggestellt ist, braucht es seine Zeit.

Müssen wir enger zusammenrücken und befürchten, dass wir ab 2025 wieder Bettgeher sehen werden? Tritt ein soziales Problem auf, das es seit fast 100 Jahren nicht mehr gibt? Damals waren die Wohnungen der normalen Bürger klein und der Wohnraum knapp. Wichtig war, dass man irgendwie untergekommen ist. Viele Mieterinnen und Mieter nahmen daher „Bettgeher“ bei sich auf. Bettgeher waren temporäre Mitbewohner, die gegen ein geringes Entgelt ein Bett nur für einige Stunden am Tag mieteten. Den Rest des Tages verbrachten sie außerhalb des Wohnungsverbands. Einige Betten wurden sogar zwei- oder dreimal vermietet. 

So schlimm wird es hoffentlich nicht werden, aber alle sind sich einige, dass eine rasche Abhilfe notwendig ist. Vonseiten der Behörden zeigen sich aber kaum Initiativen, dem Ganzen entgegenzuwirken.

Die Frage ist: Welche Lösungen kann es geben?

„Wohnraum hätten wir genug“, sagt Gerald Gollenz: „Er ist nur leider nicht verfügbar.“ Der Fachverbandsobmann der WKO spricht damit das leidige Problem (nicht nur) in Wien an, dass zahlreiche Wohnungen leer stehen. Einerseits handelt es sich dabei um günstige Gemeinde- oder Genossenschaftswohnungen, die von den NutzerInnen nicht gebraucht, aber auch nicht vermietet werden. Andererseits stehen auch viele Eigentumswohnungen leer, da sie die Eigentümerinnen und Eigentümer nicht vermieten wollen.

Gibt es eine Lösung?

Ja, meint Michael Pisecky, WKO-Fachgruppenobmann der Immobilien- und Vermögenstreuhändler von Wien. Die einzige Möglichkeit, einer drohenden Wohnungsknappheit entgegenzuwirken, ist, die vorhandenen Wohnungen auf den Markt zu bringen: „Wie gelingt es, eine Situation zu schaffen, dass eine höchstmögliche freiwillige Nutzung der vorhandenen Mietfläche möglich ist?“ Kurz und gut: Man muss Möglichkeiten schaffen, die Vermietung für die Eigentümerinnen und Eigentümer zu erleichtern. Einerseits sollen die MieterInnen geschützt sein, andererseits sollen auch die VermieterInnen die Möglichkeit haben, ihr Eigentum in ihrem Sinne zur Verfügung zu stellen.

Eines ist aber klar: Staatlicher Zwang geht nur bei staatlichem Eigentum. Bei Privateigentum müssen sinnvolle Lösungen angeboten werden. 

Damit müssten aber ein paar grundsätzliche Änderungen im MRG in irgendeiner Form in Angriff genommen werden. Auf das österreichische MRG angesprochen, sieht WKO-Fachverbandsobmann-Stellvertreter Johannes Wild „eher eine Lösung im Jahr 3025 denn im Jahr 2025“. 

Wenn man davon ausgeht, dass die politisch Verantwortlichen erst handeln, wenn es gar nicht mehr anders geht, weil der Druck zu groß ist, darf man auf die Lösungen gespannt sein.

04.07.2025

»Die Schwerkraft gilt auch für die Immobranche«

Im Interview erzählt Thomas G. Winkler, was seine beste Entscheidung als CEO der UBM Development war und davon, was er heute anders machen würde. Er erklärt, warum am Baustoff Holz kein Weg vorbeiführt und verrät, welche Vision ihn antreibt und welche Branche ihn reizen würde, wenn ihn sein Karriereweg nicht zur UBM geführt hätte.

03.07.2025

Ausbildungslücken in der Architekturbranche – Marc Höhne über Nachhaltigkeit und Digitalisierung im Fokus

Die gegenwärtigen Herausforderungen in der Architekturausbildung offenbaren signifikante Defizite in den Bereichen Nachhaltigkeit und Digitalisierung – zwei Schlüsselkompetenzen, die für die zukunftsorientierte Entwicklung der Branche unerlässlich sind. Marc Guido Höhne, seit 2022 Geschäftsführer innerhalb der internationalen DELTA Gruppe und verantwortlich für den Bereich „Integrale Beratung", identifiziert in einem exklusiven Interview wesentliche Handlungsfelder, die dringend einer Reform bedürfen.

02.07.2025

Weiter gedacht … Franz Kafka, die Projektentwicklung und 2027

Da es hin und wieder Anfragen in der Redaktion gibt, warum wir auf der Immobilien-Redaktion zum Beispiel auch Spatenstiche von Wohnobjekten veröffentlichen, später über die Dachgleiche berichten und dann noch, wenn sie fertiggestellt sind, hier der Grund:

Geschrieben von:

Chefredakteur bei

Immobilien Redaktion
Interview-Partner:
Dieser Inhalt:
  • Erschienen am:
    27.04.2023
  • um:
    07:00
  • Lesezeit:
    3 min
  • Bewertungen und Kommentare:
    0
  • Jetzt bewerten

Werbung

Kategorie: Inland

Artikel:908

Die vielfältigen Inhalte unser Artikel und Videos befassen sich mit der Immobilienmarktentwicklung in Österreich und geben gemeinsam mit den relevanten Branchennews einen aktuellen Überblick. Allerdings werfen wir auch einen Blick in die Zukunft der einzelnen Assets. 
Mit diesem Blick in die Zukunft garantieren wir allen Lesern und Leserinnen, bei den entscheidenden Entwicklungen vorne dabei zu sein. Wir denken oft schon über Themen nach, die andere noch gar nicht als solche erkannt haben und greifen Entwicklungen auf, bevor sie sich am Markt etabliert haben.

Newsletter Abonnieren

Abonieren Sie unseren täglichen Newsletter und verpassen Sie keine unserer redaktionellen Inhalte, Pressemeldungen, Livestreams und Videos mehr.

Bitte geben Sie Ihren Vor- und Nachnamen ein, es sind exakt 2 Worte beginnend mit Großbuchstaben erlaubt.

Vielen Dank! Ihre Daten wurden gespeichert. Damit Ihre Anmeldung gültig wird klicken Sie bitte den Link in dem Bestätigungsmail das wir Ihnen gesendet haben.

Werbung

Das Immobilien-Redaktion Unternehmen der Woche 26/2025

Wir Gratulieren Enteco Concept GmbH zu erreichten 24 Punkten!

Enteco Concept GmbH

Burggasse 104, 1070 Wien

Enteco ist eine Immobilien-Marketingagentur aus Wien mit Schwerpunkt Digital Marketing. Wir beschäftigen uns mit der Digitalisierung der Immobilienbranche.

Unternehmen

Produkt/Leistung

Profil News

Platz 2

ARE Austrian Real Estate GmbH

Trabrennstraße 2B, 1020 Wien

Mit einem Portfolio von 582 Bestandsliegenschaften und rund 35 Projekten in Entwicklung zählt die ARE Austrian Real Estate zu den größten österreichischen Immobilienunternehmen. Eine ihrer Kernkompetenzen ist die Entwicklung zukunftsweisender Stadtteile und Quartiere mit durchdachter Infrastruktur. Bei der Bewirtschaftung ihres breitgefächertes Portfolio an erstklassigen Büro-Objekten setzt die ARE auf kontinuierliche Bestandsoptimierung und individuelle Nutzungskonzepte mit bestmöglichem Service für ihre Kund*innen. Höchste Nachhaltigkeitsstandards und das Bekenntnis zum Klimaschutz stehen dabei stets im Zentrum des Wirtschaftens.

Unternehmen

Produkt/Leistung

Profil News

Platz 3

aspern Die Seestadt Wiens

Seestadtstraße 27, 1220 Wien

aspern Die Seestadt Wiens ist eines der größten Stadtentwicklungsgebiete Europas. Bis in die 2030er Jahre entsteht im Nordosten Wiens – im dynamischen 22. Wiener Gemeindebezirk – eine Stadt mit Herz und Hirn, in der das ganze Leben Platz hat. In mehreren Etappen werden hochwertiger Wohnraum für mehr als 25.000 Menschen und über 20.000 Arbeits- und Ausbildungsplätze entstehen. Auf dem Fundament von innovativen Konzepten wächst ein nachhaltiger Stadtteil, der hohe Lebensqualität mit dynamischer Wirtschaftskraft verbindet.

Unternehmen

Produkt/Leistung

Profil News