--}}
 

Landflucht oder Stadtflucht?

Die Tendenz spricht eindeutig für eine Landflucht– die Zukunft aber genau dagegen, denn es stellt sich die Frage, wie lange diese Entwicklung noch weitergeht.

Das Jahr 2008 war offiziell das Jahr, in dem mehr Menschen auf der Erde in Städten lebten als auf dem Land. In den letzten Jahren haben sich auch die Megacities dieser Welt, die auch schon eigenständige Länder sein könnten, vervielfacht. Die Städte versprechen ein besseres Leben und in den vergangenen 50 Jahren hat ein Urbanisierungsprozess stattgefunden, wie es ihn in der Geschichte der Menschheit noch nie gegeben hat. Momentan nimmt die Stadtbevölkerung weiterhin zu, doch langsam stellt sich die Frage, ob es in Zukunft nicht eine Entwicklung wieder weg von den Riesenstädten– so wie wir sie kennen– geben könnte. Dies zeigt sich in Drittweltländern oder in den Schwellenländern, in denen es Megacities gibt. Zig Millionen Einwohner sind in wild gewachsenen Stadtteilen, die mehr Slums als irgendetwas anderes sind, zusammengepfercht. Das Leben in der Stadt verspricht zwar Arbeit, aber verlässt man in den Entwicklungsländern die urbanen Zentren, so sind die Menschen vielleicht ärmer, aber sie leben augenscheinlich stressfreier und zufriedener.

Die weltweite Stadtbevölkerung wächst

Im Zuge des in den letzten Jahren entstandenen dynamischen Urbanisierungsprozesses wird aber nicht nur die Lebensqualität geringer, sondern es tauchen noch einige andere Probleme auf. So hat zum Beispiel Shanghai ein massives Grundwasserproblem und Mexico City kämpft mit einer unglaublichen Luftverschmutzung und Kriminalität. Vor allem in China nimmt die Stadtbevölkerung sehr schnell zu, was auch daran zu erkennen ist, dass neun der 50 größten Städte der Welt in der Volksrepublik liegen. Laut den Vereinten Nationen waren im Jahr 1950 13% der Chinesen in Städten wohnhaft, 2010 aber schon knapp 45%. Der Prognose zufolge könnten 2050 sogar 70% der Chinesen in Städten wohnen– vor allem, wenn die Bevölkerung weiterhin wächst. Allerdings– spinnt man dieses Szenario weiter, dann müssten irgendwann alle Menschen in Städten wohnen. Das Problem dabei ist, dass die Stadt zwar Arbeit bietet, sich aber nicht selbst ernähren kann und Leute am Land braucht. Es wollen auch nicht alle Menschen in Satellitenstädten ihr Leben verbringen, die uniform aus dem Boden gestampft wurden. Viele von diesen stehen in China leer und die Bevölkerung ist nicht bereit, hier ihr Leben zu verbringen. Zu teuer, zu unpersönlich.

Die Stadt der Zukunft?

Wie könnten die Städte der Zukunft nun aussehen? Entweder sie werden wieder kleiner, da doch wieder mehr Menschen auf den Geschmack kommen, auf dem Land zu wohnen, da müssen sich aber die Arbeitsbedingungen verändern, oder die Städte werden anders aussehen. Wovon man sich auf jeden Fall verabschieden muss, sind die Megacities in der derzeitigen Form. Diese Stadtmoloche sind so anfällig, dass sie jede kleine Krise sofort ins Wanken bringt. Infrastrukturelle Versorungsengpässe mit Energie oder Nahrung lassen diesen Städten kaum Möglichkeiten, wobei sie an ihrer Verkehrsproblematik schon selbst ersticken. In Moskau zum Beispiel wurden die Bauvergaben für neue Büroprojekte in der City extrem eingeschränkt, um nicht noch mehr Verkehr in das Zentrum zu ziehen.

Nahrung und Größe

Zwei Möglichkeiten könnte es geben: Entweder die Städte verkleinern sich und es kommt in weiterer Folge zu einer Stadtflucht oder es muss eine Form der Selbstversorgung geben– und damit auch einer Umgestaltung. Das mag auf den ersten Blick seltsam erscheinen, aber über Vertical Farms in Hochhäusern wird schon länger diskutiert und auch Prototypen werden bereits erprobt. „Urban Gardening“ heißt das Zauberwort, und diese neue Form der Flächennutzung ist in einigen Städten bereits Notwendigkeit geworden. Manche Großstädte in den USA haben mehr als genug Grund und Boden zur Verfügung, der nicht (mehr) genutzt wird– oder gebraucht wird. Auf den Industriebrachen der einstigen Autostadt Detroit ist die Landwirtschaft wieder im Kommen. Das geschieht nach dem Motto: „Wenn wir die Autoindustrie nicht wieder aufbauen können, dann bauen wir die Nahrungsmittelkette auf.“ Wenn dies auch derzeit noch in kleinem Umfang stattfindet, entwerfen solche Konzepte doch ein Bild der Zukunft. Das Restaurant „Uncommon Ground“ in Chikago ist das erste amerikanische Restaurant mit einem Bio-Dach-Bauernhof. Seit 2008 betreiben die Eigentümer eine eigene Farm auf dem Dach und beliefern damit das Restaurant einige Etagen tiefer. Detroit und Chikago sind nur Beispiele. Auch in New York, Mumbai, Bangkok oder Peking ist der Gemüse- und Obstanbau vertreten. In den Millionenstädten der Welt ist dies zum Teil eine Notwendigkeit, um an halbwegs erschwingliches frisches Obst und Gemüse zu kommen.

Der Nutzen der Begrünung

Stadträumlich hat zudem die Bepflanzung von Brachen, die Begrünung der Stadt, die Nutzung von organischen Abfällen und Brauchwasser und die (oft) Ressourcen schonende und nachhaltige Produktion von Nahrungsmitteln nahe des Wohnorts für den Verbraucher positive klimatische, ästhetische und ökologische Aspekte. Als kleinteilige, oft informelle Strategie fällt urbane Landwirtschaft meist durch das Raster einer (industriellen) Landwirtschafts- und modernen Stadtplanung– ihre ökonomische Bedeutung darf aber nicht unterschätzt werden. Vor allem hat das Vorbildwirkung.

21.09.2024

Event-Bericht: Digitale Baustelle bei Digital Findet Stadt

Die digitale Revolution erreicht die Baubranche mit voller Wucht. Im Mittelpunkt dieser Umwälzung steht die digitale Baustelle, die neue Maßstäbe in Sachen Effizienz und Innovation setzt. Durch den Einsatz modernster Technologien wie KI und innovative Software-Lösungen erlebt das Bauwesen einen tiefgreifenden Wandel. Diese Entwicklung hat einen erheblichen Einfluss auf Arbeitsabläufe, Qualitätskontrolle und Ressourcenmanagement.

20.09.2024

Geschrieben von Nutzern

Überaus gepflegte, sonnige 3 - Zimmer Eigentumswohnung in St. Johann

Willkommen in Ihrem neuen Zuhause in St. Johann in Tirol, einer der schönsten Regionen Tirols! Diese charmante Wohnung in der 3. Etage bietet Ihnen alles, was Sie für ein komfortables und entspanntes Wohnen brauchen. Mit einer Fläche von 70m² und 3 Zimmern ist sie ideal für Singles, Paare oder kleine Familien.

Geschrieben von:

Chefredakteur bei

Immobilien Redaktion
Interview-Partner:
Dieser Inhalt:
  • Erschienen am:
    19.09.2011
  • um:
    13:50
  • Lesezeit:
    4 min
  • Aufrufe: (letzte 90 Tage)
              
  • Bewertungen und Kommentare:
    0
  • Jetzt bewerten

Kategorie: Trends

Artikel:486

Auch wenn Immobilien nicht beweglich sind, so sind es doch ihr Umfeld und ihr Innenleben. Viele Trends und Entwicklungen in unserer Welt betreffen entweder direkt oder indirekt die Immobilie. 
Einer der Megatrends des 21. Jahrhundert ist jedenfalls die Digitalisierung. Sie wird massive Veränderungen in unserer Gesellschaft bringen. Natürlich macht sie auch vor Immobilien nicht halt. Der digitalisierte Wandel verändert die Immobilienwelt in einem ungeahnten Ausmaß. Deshalb haben wir dieser digitalen Revolution neben den „Trends“ einen ganz wesentlichen Stellenwert eingeräumt.

Newsletter Abonnieren

Abonieren Sie unseren täglichen Newsletter und verpassen Sie keine unserer redaktionellen Inhalte, Pressemeldungen, Livestreams und Videos mehr.

Bitte geben Sie Ihren Vor- und Nachnamen ein, es sind exakt 2 Worte beginnend mit Großbuchstaben erlaubt.

Vielen Dank! Ihre Daten wurden gespeichert. Damit Ihre Anmeldung gültig wird klicken Sie bitte den Link in dem Bestätigungsmail das wir Ihnen gesendet haben.

Werbung

Das Immobilien-Redaktion Unternehmen der Woche 37/2024

Wir Gratulieren IMMOcontract zu erreichten 62 Punkten!

Platz 2

Otto Immobilien GmbH

Riemergasse 8, 1010 Wien

Seit mehr als 65 Jahren begleiten wir unsere Kund:innen – oft über mehrere Generationen – mit Erfahrung, Engagement und Leidenschaft für unser Handwerk. Heute zählen wir mit unseren Expert:innen und der Partnerschaft mit Knight Frank zu den großen unabhängigen Berater:innen für Vermarktung, Verwaltung und Bewertung von Wohn- und Gewerbeimmobilien – national und international.

Unternehmen

Produkt/Leistung

Profil News

Platz 3

Raiffeisen Immobilien Österreich

Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen-Platz 1, 1020 Wien

Raiffeisen Immobilien ist die Maklerorganisation der Raiffeisenbanken Gruppe in Österreich und bietet Fullservice: Immobilienvermittlung, Bewertung, Investment

Unternehmen

Produkt/Leistung

Profil News