--}}
 

Die Wohnraumfinanzierung stockt

Bei den privaten Wohnkrediten bricht die Vergabe ein, und mittelfristig erfährt der Wohnungsmarkt eine Korrektur. Die Raiffeisen-Analysten erwarten bis inklusive 2024 eine preisliche Korrekturphase, in der die Preise um insgesamt zehn Prozent nachgeben würden.

© paegagz

Bei der Vergabe von Wohnbaukrediten zeigt die viel diskutierte Kreditvergaberichtlinie (KIM-VO) zusammen mit dem veränderten Zinsumfeld aktuell Wirkung. Unter Bezugnahme auf Zahlen der Nationalbank wird seitens der Raiffeisenlandesbank (RLB) NÖ-Wien im Jahresvergleich von 70 Prozent weniger Kreditvolumen beim privaten Wohnbau in Österreich berichtet. Für Niederösterreich stellt man in der Raiffeisenbank ein Minus von 57 Prozent fest. Der durchschnittliche Wohnkredit hat sich zuletzt in der Höhe reduziert, und zwar um fünf Prozent auf 285.000 Euro. Dafür habe sich der Anteil an Fixzinskrediten mittlerweile auf 80 Prozent hinaufgeschraubt.

Kredite sind möglich

„Wir setzen alles daran, unseren Kundinnen und Kunden weiterhin die Schaffung von Wohneigentum zu ermöglichen. Schließlich ist das die beste Vorsorge für leistbares Wohnen im Alter und ein Schlüsselfaktor für den Aufbau von Wohlstand“, sagt Reinhard Karl, Generaldirektor-Stellvertreter der RLB NÖ-Wien. Oftmals werde die Finanzierbarkeit in den Haushalten derzeit unterschätzt, und man solle das Gespräch mit der Bank suchen. Die Flucht in Mietverhältnisse hält Peter Weinberger, Geschäftsführer von Raiffeisen Immobilien, langfristig für problematisch: „Mit der Altersvorsorge muss man früh beginnen, und je länger man in der frühen Lebensphase teuer mietet, desto eher geht sich das Eigenheim nicht aus.“

Preisrealität anerkennen

Transaktionen würden sich vor allem an den noch günstigen Orten abspielen, einfach weil sich die Nachfrage dorthin wendet. Überall anders müsse man die Lage neu beurteilen. „Jetzt ist es wichtig, die richtige Verkaufsstrategie zu haben“, sagt Weinberger und ergänzt: „Der Startpreis muss richtig eingeschätzt werden.“ Nach Jahren und Jahrzehnten der Preissteigerungen sei es anzuraten, bei den Angebotspreisen spürbar, also etwa um 15 Prozent, nachzugeben. Dies sei aktuell sinnvoll, um von Anfang an Interessentenanfragen zu generieren beziehungsweise um das Objekt nicht zum „Ladenhüter“ zu machen.

Zweigeteilter Markt

Die Raiffeisen-Analysten erwarten bis inklusive 2024 eine preisliche Korrekturphase, in der die Preise um insgesamt zehn Prozent nachgeben würden. Dies werde in Kombination mit einer Inflation im gleichen Ausmaß für den Zeitraum gefühlt auf eine 20-prozentige Vergünstigung hinauslaufen.

Der Wohnungseigentumsmarkt sei hier allerdings zweigeteilt. Während die gebrauchten Wohnungen im Schnitt preislich deutlich nachgeben, sind Neubauwohnungen zuletzt noch leicht teurer geworden. „Die hohen Baukosten sind dafür verantwortlich und außerdem die schlechten energetischen Verhältnisse“, sagt Matthias Reith von Raiffeisen Research, und er ergänzt, dass dies in Zukunft tendenziell so bleiben werde. Dem heimischen Immobilienmarkt attestiert man nach der Betrachtung von Immobilienzyklen im europäischen Vergleich, großteils frei von strukturellen Fehlentwicklungen zu sein.

Sichere Wohnungskredite

Begründet wird das mit ausreichend Nachfrage durch weiter steigende Bevölkerungszahlen im Land und mit den deutlichen Reallohnsteigerungen von zuletzt. „Dies ist fürs Verhindern zu starker Marktkorrekturen wichtig“, sagt Gunter Deuber, Bereichsleiter bei Raiffeisen Research. Die Nichteinbringbarkeit von Krediten scheint im Griff, und die Bank vermeldet Kreditausfallsquoten, die gegen null tendieren. Bei kritischen Fällen von Eigenheimkrediten würde man aktuell Verzugszinsen oder Gebühren befristet aussetzen. Neukunden rät man, die Werthaltigkeit der Objekte, was Zustand und Lage betrifft, im Auge zu haben. Außerdem seien die Ansprüche hinsichtlich der Ausstattung und der Größe von Immobilien in den letzten Jahren übermäßig hoch geworden. Dies wäre nun an die realen Verhältnisse anzupassen.

11.04.2025

Das Bauwerksbuch für Bestandsimmobilien in Wien – sinnvolle Bürokratie?

Bis 2030 müssen alle Häuser in Wien mit einem Baujahr vor 1945 in einem Bauwerksbuch erfasst sein. Für Gründerzeitzinshäuser muss ein solches Bauwerksbuch spätestens am 31.12.2027 vorliegen. Noch etwas länger haben Eigentümerinnen und Eigentümer von Häusern Zeit, die zwischen 1.1.1919 und 1.1.1945 errichtet wurden. Für sie lautet der Stichtag 31.12.2030. Wir sprechen mit Helga Noack, geschäftsführende Gesellschafterin von DenkMalNeo, über dieses Thema, das angesichts der näherkommenden Fristabläufe an Bedeutung gewinnt.

10.04.2025

Peter Engert zur EU-Gebäuderichtlinie: Nachhaltige Immobilienentwicklung und Elektromobilität im Fokus

Auf dem E-Mobility Talk von Smatrics präsentierte Peter Engert, Geschäftsführer der Österreichischen Gesellschaft für Nachhaltige Immobilienwirtschaft (ÖGNI), seine Perspektive zur aktuellen Entwicklung im Bereich nachhaltiger Gebäude und der Integration von Elektromobilität. Der folgende Beitrag fasst seine wesentlichen Aussagen zusammen.

09.04.2025

Verbund-Geschäftsführer Martin Wagner zur Energiewende: Batteriespeicher und Elektromobilität als Schlüsselkomponenten

Die EU-Gebäuderichtlinie als Motor für die Mobilitätswende steht im Mittelpunkt der Überlegungen von Martin Wagner, Geschäftsführer der Verbund Energie Business. In einer aktuellen Stellungnahme erläutert Wagner die strategische Ausrichtung des Energieunternehmens und betont die Bedeutung der Ladeinfrastruktur in Wohn- und Arbeitsgebäuden für das Gelingen der Energiewende.

Geschrieben von:

CEO bei

branchenfrei at Agentur
Interview-Partner:
Dieser Inhalt:
  • Erschienen am:
    26.09.2023
  • um:
    06:00
  • Lesezeit:
    3 min
  • Bewertungen und Kommentare:
    2
  • Inhaltsbewertung:
    4.00 / 5
  • Lesevergnügen:
    3.50 / 5
  • Jetzt bewerten

Werbung

Kategorie: Inland

Artikel:861

Die vielfältigen Inhalte unser Artikel und Videos befassen sich mit der Immobilienmarktentwicklung in Österreich und geben gemeinsam mit den relevanten Branchennews einen aktuellen Überblick. Allerdings werfen wir auch einen Blick in die Zukunft der einzelnen Assets. 
Mit diesem Blick in die Zukunft garantieren wir allen Lesern und Leserinnen, bei den entscheidenden Entwicklungen vorne dabei zu sein. Wir denken oft schon über Themen nach, die andere noch gar nicht als solche erkannt haben und greifen Entwicklungen auf, bevor sie sich am Markt etabliert haben.

Newsletter Abonnieren

Abonieren Sie unseren täglichen Newsletter und verpassen Sie keine unserer redaktionellen Inhalte, Pressemeldungen, Livestreams und Videos mehr.

Bitte geben Sie Ihren Vor- und Nachnamen ein, es sind exakt 2 Worte beginnend mit Großbuchstaben erlaubt.

Vielen Dank! Ihre Daten wurden gespeichert. Damit Ihre Anmeldung gültig wird klicken Sie bitte den Link in dem Bestätigungsmail das wir Ihnen gesendet haben.

Werbung

Das Immobilien-Redaktion Unternehmen der Woche 14/2025

Wir Gratulieren IMMOcontract zu erreichten 187 Punkten!

Platz 2

Otto Immobilien GmbH

Riemergasse 8, 1010 Wien

Seit mehr als 65 Jahren begleiten wir unsere Kund:innen – oft über mehrere Generationen – mit Erfahrung, Engagement und Leidenschaft für unser Handwerk. Heute zählen wir mit unseren Expert:innen und der Partnerschaft mit Knight Frank zu den großen unabhängigen Berater:innen für Vermarktung, Verwaltung und Bewertung von Wohn- und Gewerbeimmobilien – national und international.

Unternehmen

Produkt/Leistung

Hiring Profil News

Platz 3