Wahlen zum europäischen Parlament

Dem „Wohnen“ kommt in der politischen Debatte innerhalb von Europa zunehmend Bedeutung zu.

Mehrere europäische Städte haben aufgrund des verstärkten Zuzuges einige Herausforderungen zu bewältigen.  Zuletzt sorgten Forderungen einer linken Bürgerinitiative auf Enteignung größerer Wohnungsunternehmen in Berlin für breite Diskussionen über Eingriffe in das Grundrecht auf Eigentum. Bedenklich stimmt bei diesen öffentlichen Debatten, dass klassenkämpferische Enteignungsfantasien dieser Art auf so fruchtbaren Boden stoßen ohne einen zusätzlichen Quadratmeter Wohnraum zu schaffen.

„Wohnen“ ist zwar keine eigenständige EU-Kompetenz, dennoch werden die wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen der einzelnen Mitgliedstaaten durch zahlreiche Rechtsvorschriften der EU bestimmt oder zumindest stark beeinflusst. Viele Bestimmungen – von den Baunormen angefangen bis hin zu Umweltthemen wie Energieeffizienz – haben ihren Ursprung in der Europäischen Union. Hinlänglich bekannt ist, dass gerade Österreich dazu tendiert, eine Übererfüllung von EU-Mindeststandards bei Umsetzung von Rechtsakten der EU in nationales Recht durchzuführen, die oft weit über das Ziel hinausschießen.

Darüber hinaus beschäftigt sich die EU im Rahmen des Europäischen Semesters – eingeführt im Jahr 2011 – alljährlich mit einer Koordinierung der Wirtschaftspolitik innerhalb der Mitgliedstaaten. Zur Vermeidung übermäßiger makroökonomischer Ungleichgewichte werden in Folge von Länderberichten sogenannte länderspezifische Empfehlungen abgegeben. Die im jeweiligen Länderbericht enthaltenen Analysen sollen Anlass für nationale Debatten geben, auf die das jeweilige Land mit innerstaatlichen Reform- und Stabilitätsprogramm reagieren kann.

Das EU-Parlament agiert im Europäischen Semester in einer beratenden Rolle. Es führt auch öffentliche Debatten, bezieht die nationalen Abgeordneten in eine jährliche Konferenz ein und gewährleistet die Rechenschaftspflicht bei Vorschlägen und Entscheidungen der Kommission und des Rates.

Die Diskussionen rund um die Einführung von Vermögenssteuern, die Wiedereinführung von Erbschafts- und Schenkungssteuern sowie eine Erhöhung von Grundsteuern sind gewiss noch genauso in Erinnerung geblieben wie die Grenzen, die für eine Vermögensbesteuerung herangezogen werden sollten und die von den jeweiligen sozialdemokratischen Vertretern von Mal zu Mal wie ein „Enteignungs-Limbo“ immer weiter nach unten getanzt wurden.

Für ein entsprechendes Steueraufkommen müsste tief in den Mittelstand eingegriffen werden. Ein Investitionsrückgang mit negativen Auswirkungen auf die Erhaltung und Entwicklung des Gebäudebestandes, auf das Entstehen neuen Wohnraums und auch auf Einnahmen für die Wirtschaft und den Fiskus gehen damit unweigerlich einher.

Österreich wählt am 26. Mai 2019 im Rahmen einer Direktwahl die Abgeordneten zum Europäischen Parlament. Die bevorstehenden Wahlen werden auch Auswirkungen auf die Immobilienwirtschaft haben. Mit der Ausübung des Wahlrechts kann über die Zusammensetzung des Parlaments mitbestimmt und Einfluss auf die Arbeitsweise des Parlaments und die künftigen Geschicke unseres Landes ausgeübt werden.

Die Meinung der österreichischen Spitzenkandidaten rund um das Thema Immobilien sind für uns daher von erheblichem Interesse. Die Ansichten der fünf Spitzenkandidaten finden Sie nächste Woche auf der Immobilien-Redaktion.

Meistgelesen in den letzten 7 Tagen:

Artikel

14.04.2024 06:30

Gerhard Popp

Willkommen zu einem Gespräch mit Vincent Prenner, dem Senior-Projektmanager bei teamgnesda

Wir hatten das Vergnügen, ein Gespräch mit Vincent Prenner, dem Senior-Projektmanager bei teamgnesda, zu führen. Er teilt seine Erfahrungen und gibt Einblicke in seine Karriere und die Immobilienbranche.

JETZT LESEN
Views: 4051
Lesezeit: 2 min
0

Artikel

16.04.2024 06:00

Roman Grüssmer

Warum Liebe auf den ersten Blick entscheidend ist – auch beim Hauskauf!

Obwohl das Traumhaus derzeit für viele außer Reichweite zu liegen scheint, vertrete ich die Meinung, dass durch Flexibilität, ein tiefes Verständnis für Nachhaltigkeit und einen strategischen Blick auf den Immobilienmarkt das perfekte Zuhause für jede Familie erreichbar ist.

JETZT LESEN
Views: 3754
Lesezeit: 3 min
0

Artikel

19.04.2024 06:00

Dominik Zöhrer

Die Zinsfalle der Zentralbanken: Gefangen zwischen Inflation und Hilflosigkeit

In der komplexen Welt der Finanzen spielen verschiedene Faktoren eine entscheidende Rolle für die Entwicklung der Zinsen. Neben der Geldpolitik der Zentralbanken und der Fiskalpolitik der Regierungen sind auch die allgemeinen Finanzbedingungen (Financial Conditions) von großer Bedeutung.

JETZT LESEN
Views: 2418
Lesezeit: 4 min
0
Geschrieben von:

Martin Prunbauer

Letzter Login: vor mehr als 3 Tagen
113
30
Dieser Inhalt:
  • Erschienen am:
    26.04.2019
  • um:
    07:00
  • Lesezeit:
    2 min
  • Aufrufe:
    132
  • Bewertungen und Kommentare:
    0
  • Jetzt bewerten

Kategorie: Trends

Artikel:471

Auch wenn Immobilien nicht beweglich sind, so sind es doch ihr Umfeld und ihr Innenleben. Viele Trends und Entwicklungen in unserer Welt betreffen entweder direkt oder indirekt die Immobilie. 
Einer der Megatrends des 21. Jahrhundert ist jedenfalls die Digitalisierung. Sie wird massive Veränderungen in unserer Gesellschaft bringen. Natürlich macht sie auch vor Immobilien nicht halt. Der digitalisierte Wandel verändert die Immobilienwelt in einem ungeahnten Ausmaß. Deshalb haben wir dieser digitalen Revolution neben den „Trends“ einen ganz wesentlichen Stellenwert eingeräumt.

Newsletter Abonnieren

Abonieren Sie unseren täglichen Newsletter und verpassen Sie keine unserer redaktionellen Inhalte, Pressemeldungen, Livestreams und Videos mehr.

Bitte geben Sie Ihren Vor- und Nachnamen ein, es sind exakt 2 Worte beginnend mit Großbuchstaben erlaubt.

Vielen Dank! Ihre Daten wurden gespeichert. Damit Ihre Anmeldung gültig wird klicken Sie bitte den Link in dem Bestätigungsmail das wir Ihnen gesendet haben.

Werbung

Das Immobilien-Redaktion Unternehmen der Woche 15/2024

Wir Gratulieren RE/MAX Austria zu erreichten 20 Punkten!

Platz 2

Platz 3