Hospitality heute und morgen

Die Konzepte bei den Hotels ändern sich rasant und auch die Büroflächen drängen wieder auf den Hotelmarkt

Wie hat sich das Themen Hospitality in den letzten Jahren verändert?

Nittka: Die neuen Kids on the Block sind i. d. R. Budget-, Economy- oder Boutique-Hotels. Früher waren die Mainstream-Hotels Vier-Sterne- Superior- und Business-Hotels und gerne noch als Trophy das eine oder andere Fünf-Sterne-Haus. Luxushotels sind Liebhaberobjekte, und klassische Vier-Sterne-Superior-Häuser sind keine Wachstumsklasse mehr. Jetzt geht es viel stärker in den Bereich Lifestyle, wo keine typischen Sterne-Kategorien mehr abgebildet werden. Diese neuen Unterkünfte werden von den Investoren auch deshalb nachgefragt, weil sie leichter und kostengünstiger zu betreiben sind.

Die Digitalisierung schreitet immer weiter voran. Wird das auch von den Gästen angenommen?

Nittka: Das kann man allgemein nicht so sagen. Das hängt sehr stark mit der Altersstruktur zusammen. Wir haben eigene Serviced Apartments mit einem älteren, klassischen Businesspublikum und auch Standorte wie Berlin, wo wir ein deutlich jüngeres und internationaleres Publikum ansprechen. Jüngere Leute sind natürlich technikaffiner. Aber letztendlich ist es auch eine Frage der Simplifizierung und des eindeutigen Nutzermehrwerts – dann kann man auch ältere Personen von den Digitalisierungsprozessen überzeugen. Ziel ist, Kosten einzusparen – und beim Personal geht es doch mittlerweile darum, Mitarbeiter durch digitale Prozesse zu ersetzen. Und ich denke, günstige Zimmerpreise sind durchaus auch noch ein Argument.

Welche Veränderung hat Sie am Markt überrascht?

Nittka: Ich war sehr erstaunt, dass in Berlin das Swissôtel am Kurfürstendamm in ein Bürohaus umgebaut wird. In den letzten Jahren wurden nämlich sehr viele Büros in Hotels und Studentenapartments umgewandelt. Die Knappheit an Büroflächen scheint aber den Trend zu brechen. Es gab zahlreiche Hotelbetreiber, die das Swissôtel weiterführen wollten, aber die Möglichkeiten bei der Büromiete lagen deutlich über jenen einer Hotelmiete.

Für die Hotelentwicklung entfallen dadurch Opportunitäten am Markt, weil immer weniger leerstehende Bürohäuser für den Umbau zur Verfügung stehen.

Ein Blick in die Zukunft.

Nittka: Ich glaube, eine große Herausforderung wird der planungsrechtliche Umgang mit neuen Nutzungsformen sein. Unabhängig von der planungs– und der gewerberechtlichen Situation könnte ich mir vorstellen, dass es aufgrund der Entwicklungen am Wohnungsmarkt in den Großstädten zu einer Aufweichung der Trennung von Beherbergungsbetrieb und klassischem Wohnen kommt. In der Baunutzungsverordnung gibt es eine strikte Trennung – aber immer häufiger lese ich den Begriff „gewerbliches Wohnen“. Das heißt, wir werden auch hier irgendwann den Fall haben, dass sich Verordnungen der gelebten Praxis anpassen.  

Das Interview entstand in Zusammenarbeit mit mrp-hotels.

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Geschrieben von:

Walter Senk

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  • Erschienen am:
    08.08.2019
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Kategorie: Trends

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Auch wenn Immobilien nicht beweglich sind, so sind es doch ihr Umfeld und ihr Innenleben. Viele Trends und Entwicklungen in unserer Welt betreffen entweder direkt oder indirekt die Immobilie. 
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Reiner Nittka

Reiner Nittka ist CEO der GBI AG. Bevor er zur GBI kam, arbeitete er unter anderem für die Berliner Landesentwicklungsgesellschaft.
Die GBI AG und ihre Schwestergesellschaft GBI Wohnungsbau GmbH entwickeln Hotel-, Apartment- und Wohnprojekte. Allein oder mit Partnern konnten seit der Gründung im Jahr 2001 Immobilien in Deutschland und Österreich mit einem Volumen von rund 1,7 Milliarden Euro verkauft bzw. platziert werden. Die Hotelprojektentwicklungen der GBI AG umfassen 13.489 Zimmer.

Das Unternehmen ist für alle relevanten nationalen und internationalen Marken in den Segmenten Budget bis Up Scale tätig. Dabei ist der Longstay Bereich besonders stark gewachsen. Intensiviert wurde seit 2010 unter dem Markendach SMARTments ® das Engagement bei der Entwicklung und dem Betrieb von Mikroapartments für Studenten, Geschäftsreisende und Privatpersonen. Im gewerblichen Bereich der SMARTments business umfasst die Projektliste 1000 Apartments in München, Hamburg, Berlin, Mannheim und Wien (Bestand 757 Apartments, in Planung rd. 240 Apartments).
Die GBI Wohnungsbau GmbH ist sowohl im Bereich der SMARTments student, der SMARTments living, als auch im klassischen sozialen Wohnungsbau bundesweit tätig. Es wurden bislang 3.947 Studenten-Apartmentplätze in Berlin, Hamburg, Frankfurt/M., Köln, Darmstadt, Mainz, Freiburg, Erlangen, Nürnberg, Essen, Wien und Graz fertiggestellt, bzw. sind im Bau. Hinzu kommt die Entwicklung der neuen SMARTments living-Projekte in Hamburg und Wiesbaden. Ein deutlich wachsender Tätigkeitsbereich sind Entwicklungen im freifinanzierten und geförderten Mietwohnungsbau mit derzeit rd. 570 Wohneinheiten an 11 Standorten.

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