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Belgrad – Manhattan nach arabischem Vorbild

Die einen sprechen von einer „historischen Chance“, die anderen von einer „urbanistischen Katastrophe“. Egal, wie man es betrachtet, Tatsache ist, dass sich etwas tut bei Belgrads Waterfront. Denn das Projekt geistert schon seit mindestens zehn Jahren durch die Medien.

Belgrad ist mit knapp 1,7 Millionen Einwohnern eine der größten europäischen Metropolen, dazu mit seiner 7000-jährigen Siedlungsgeschichte eine der ältesten Städte Europas. Es ist eine Stadt, die über die Jahrhunderte mehrmals erbaut und zerstört wurde, sodass nicht viele Beispiele alter Architektur zu finden sind. Seine ältesten Gebäude sind nur ca. 200 Jahre alt. Zerstört wurden die Gebäude der Hauptstadt in schweren Zeiten von Kriegen, aber auch durch die Gleichgültigkeit der Bewohner sowie die Vernachlässigung seitens der städtischen Behörden.

 Die Industriebrachen werden endlich belebt

Einer dieser Stadtteile sind die alten Industriebrachen entlang der Save. Seit über zehn Jahren versucht man dem Gebiet gegenüber der Altstadt neues Leben einzuhauchen. Belgrade Waterfront soll ein Anziehungspunkt in der Stadt werden und darüber hinaus ein touristischer Magnet. Lange geschah nichts, bis sich schließlich Eagle Hills, ein Unternehmen aus Abu Dhabi, des neuen Stadtteils angenommen hat. Nach der Fertigstellung wird dieses Projekt im Wohnungs-, Hotellerie-, Einzelhandels- und Geschäftssektor neue Standards setzen, da es neben Wohn- und Einkaufsmöglichkeiten auch zahlreiche Büros und Geschäftsräume geben wird. Als Wahrzeichen nicht nur des neuen Stadtteils, sondern auch für Belgrad soll der „Kula Beograd“ entstehen, ein 168 Meter hohes Gebäude, dessen Bau noch etwas dauert wird. Demnächst werden allerdings erste Häuser des Projekts fertiggestellt. Die ersten Bewohner können in das Gebäude BW Residences einziehen, während die Besitzer der Wohnungen in den Gebäuden Belgrade Waterfront (BW) Vista und BW Parkview – zwei 82 Meter hohe Wohngebäude – ihre Apartments ab 2019 beziehen können. BW Vista mit 23 Stockwerken und insgesamt 233 Wohnungen wird übrigens von der STRABAG errichtet.

Preise von 2000 bis 8000 Euro

„Die Nachfrage kommt derzeit noch aus Ex-Jugoslawien und den umliegenden Ländern“, so Angelo Dzakula, CEO von Catch your home, der für die Vermarktung im deutschsprachigen Raum zuständig ist. „Die Quadratmeterpreise beginnen bei 2.000 Euro und gehen bis 8.000 Euro pro Quadratmeter.“ Wobei die höchsten Preise in den obersten Stockwerken anfallen und alle Wohnungen schlüsselfertig übergeben werden. „Man braucht nur noch einzuziehen“, so Dzakula. Für serbische Preisverhältnisse ist das auf jeden Fall enorm teuer, aber man möchte mit dem Projekt nicht nur Käufer aus der Region, sondern in weiterer Folge auch aus der ganzen Welt ansprechen.

Vorbild aus dem arabischen Raum

Die Technik und die Vorbilder kommen aus dem arabischen Raum, und dort hat man in den vergangenen Jahren bewiesen, dass man sein Handwerk beherrscht – und ebenso, dass man die Ruhe, das Know-how und die finanziellen Kapazitäten hat, um dieses Stadtprojekt zu verwirklichen.

Im Komplex von Belgrade Waterfront befindet sich auch die BW Galerie, das größte Einkaufszentrum des Landes, das auf einer Fläche von 143.000 Quadratmetern zahlreiche Geschäfte beherbergen wird. Diese Shopping-Destination bietet ein bedeutendes Potenzial für die wirtschaftliche und touristische Entwicklung der Hauptstadt und soll die besten internationalen und einheimischen Marken beherbergen sowie vielfältige Unterhaltungsmöglichkeiten anbieten.

Weg in die Zukunft …

Die Meinungen zu dem Projekt sind gespalten. „Historische Chance“, die serbische Bauindustrie anzukurbeln und das Land zu modernisieren, sagen die einen, vor einer „urbanistischen Katastrophe“ warnen Fachverbände der Architekten und die wenigen regierungskritischen Medien. Allerdings: Bis zum Eintritt des arabischen Unternehmens Eagle Hills war auf dem Brachland nicht wirklich etwas weitergegangen. „Die ganze Gegend war ein Schandfleck in Belgrad, und was jetzt hier entsteht, ist schön zum Ansehen und gibt eine neue Perspektive“, meint Angelo Dzakula. Wie sich Belgrad am Wasser in Zukunft entwickelt, werden die kommenden Jahre zeigen.

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Walter Senk

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  • Erschienen am:
    22.08.2018
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